Appenzeller müssen jahrelang auf Steuerrechnung warten

Marie Augustin

Appenzell 30.10.2024 - 11:54

Im Kanton Appenzell Innerrhoden zieht sich die Bearbeitung der Steuererklärungen hin. Zusätzliches Personal soll dem Stau nun entgegenwirken.

Steuerrechnungen Appenzell Innerrhoden — Steuererklärungen stapeln sich in den Regalen eines Schweizer Steueramtes. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

In Appenzell Innerrhoden warten die Einwohnenden Monate bis Jahre auf ihre Steuerrechnung.
Die Einführung einer neuen Software hat die Verwaltung viel Zeit gekostet.
Doch auch die Einreichung in Papierform verlängert die Bearbeitung.

Die Steuerzahlenden im Kanton Appenzell Inne rrhoden müssen Monate bis Jahre warten, bis ihre Steuerrechnung im Briefkasten landet. Laut Säckelmeister Ruedi Eberle ist die Steuerverwaltung bei der Veranlagung stark im Rückstand.

So warten noch immer 13 Prozent der Innerrhoder Privatpersonen auf ihre Steuerrechnung aus dem Jahr 2022, wie das «St.Galler Tagblatt» schreibt. Dass die Steuerfälle mehr Zeit zur Bearbeitung benötigen, liegt gemäss Eberle mitunter an der neuen Steuersoftware.

«Diese zu testen, hat viel Zeit beansprucht», so der Säckelmeister. Doch auch die geringe Zahl an online eingereichten Steuererklärungen führe zu Verzögerungen.

Papierform verursacht viel Arbeit – und lange Wartezeiten

Während im Kanton Obwalden 97 Prozent der Einwohnenden die Online-Einreichung nutzen, ist es in Innerrhoden nur ein Drittel. Das Finanzdepartement rechnete mit doppelt so vielen Online-Einreichungen.

Steuererklärung Steuerrechnung Bearbeitungszeit — Säckelmeister Ruedi Eberle ist zuversichtlich, dass der Bearbeitungsstau bald aufgeholt werden kann. (Archivbild) - keystone

Kommen die Steuererklärungen in Papierform, muss alles eingescannt werden – das braucht viel Zeit. Trotzdem ist Eberle zuversichtlich, dass die Bearbeitung bald wieder schneller vonstatten geht.

Zusätzliches Personal soll helfen

In der Steuerverwaltung wurden zusätzliche Stellen besetzt, um den Stau in zwei bis drei Jahren abzubauen. Dann würde alles wieder innert der normalen Frist veranlagt werden.

Die Standeskommission hat dafür 210 zusätzliche Stellenprozente bewilligt. Auch die neue Steuersoftware funktioniere jetzt einwandfrei, äussert der Säckelmeister.