Gesteinsmassen ob Brienz GR haben sich beschleunigt

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Thusis,

Die Gesteinsmassen oberhalb des Bündner Bergdorfs Brienz haben sich beschleunigt, Teile des Plateaus rutschen nun mit mehr als 10 bis 15 Metern pro Tag.

Brienz
Freiwillige, die präventiv aus dem gefährdeten Dorf Brienz im Kanton Graubünden umsiedeln, erhalten eine Entschädigung nach dem nationalen Waldgesetz. (Archivbild) - keystone

Die Gesteinsmassen oberhalb des Bündner Bergdorfs Brienz sind schneller geworden. Teile des Plateaus rutschten mit einer Geschwindigkeit von mehr als 10 bis 15 Metern pro Tag, wie die Gemeinde Albula am Mittwoch mitteilte.

In dutzenden Felsstürzen lagerte sich zunehmend Material aus dem Plateau auf der Schutthalde ab. Weiter lösten sich vermehrt auch Felsstürze aus dem Fussbereich des östlichen Teils des Plateaus. Die «Schutthalde oben» beschleunigte sich auf 3 bis 5 Meter pro Tag, wie die Gemeinde in einer Mitteilung schrieb.

«Wir haben noch nie eine so starke Bewegung in diesem Gebiet registriert», sagte Christian Gartmann, Kommunikationsbeauftragter der Gemeinde Albula der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Anfang letzter Woche begann sich das ‹Plateau Ost› von 10 auf 40 bis 60 Zentimeter pro Tag zu beschleunigen.» «Dann verlief die Entwicklung exponentiell», fuhr Gartmann fort. Insgesamt könnten sich bis zu einer Million Kubikmeter Material in Bewegung setzen.

300’000 Kubikmeter Gestein drohen abzurutschen

Die Beschleunigung der Gesteinsmassen hatte sich in den vergangenen Tagen akzentuiert. Der Frühwarndienst hatte das Volumen, das abstürzen könnte, am Montag auf bis zu 300'000 Kubikmeter geschätzt. Das entspricht einem Volumen von zirka 300 Einfamilienhäusern.

Geologen erwarten den Abbruch des Plateaus, das über der Schutthalde liegt. Die grösste Gefahr für das darunterliegende Dorf Brienz besteht darin, dass diese Gesteinsmassen auf die Schutthalde darunter fallen können.

Die rund 80 Einwohnerinnen und Einwohner von Brienz, das zur Gemeinde Albula gehört, sind seit November 2024 erneut evakuiert. Am 15. Juni 2023 hatte ein Schuttstrom beinahe das damals evakuierte Dorf unter sich begraben. 1,7 Millionen Kubikmeter Material kamen kurz vor dem Dorfrand zum Stehen.

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