«Getränke-Verkäuferinnen»: So wurde am ESAF 2025 gegendert

Nicht allen passte es, dass das ESAF 2025 auf seiner Webseite Gendersprache nutzt. Am Eidgenössischen wurde auch in der Schwing-Arena gegendert. Mit Ausnahme.

Das Wichtigste in Kürze
- Das ESAF genderte im Vorfeld des Eidgenössischen auf der Website («Glarner:innen»).
- Wie sieht es in der Arena aus? Auch hier wurden Geschlechter separat angesprochen.
- Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter sprach in ihrer Rede hingegen nur von «Schwingern».
Gendern und Schwingen? Klar geht das, sagt das ESAF 2025.
Auf der Website ist von «Glarner:innen», «Partner:innen» oder «Gastgeber:in» die Rede.
Nicht allen gefällt das. So bezeichnete etwa der bekannte Schweizer Publizist Markus Somm das Gendern der Schwing-Verantwortlichen als «ganz peinlich».
Nach dem Eidgenössischen kann konstatiert werden: Von kritischen Stimmen liess man sich nicht vom eingeschlagenen, modernen Weg abbringen. Gegendert wurde nämlich auch über die Lautsprecher in der grössten mobilen Arena der Welt (56'500 Plätze).
Die Speaker(:innen) wiesen Schwing-Fans etwa darauf hin, Treppen freizumachen und bei den Stehplätzen nicht abzusitzen. «Damit unsere Getränkeverkäufer und Getränkeverkäuferinnen gut durchkommen.»

Eine Ausnahme gab es aber dann doch noch. Am Sonntagvormittag empfing man am Eidgenössischen hohen Besuch.
Die Bundespräsidentin gendert am ESAF nicht
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (61) ist eine der Auftretenden am Festakt. Sie setzt zu einer Ode an den Schwing-Sport an. Ohne zu gendern. (Video unten)
«Respekt und Achtung sind die Grundwerte des Zusammenlebens in unserem Land. Ich danke für die grosse Nachwuchs-Förderung. ‹Buebe› und Jungschwinger lernen nicht nur die technischen Tricks. Sondern auch korrektes Auftreten.»
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Hierzu gehörten etwa: Im Sieg bescheiden zu bleiben, Niederlagen akzeptieren können oder Kameradschaft. «Ich kann nur sagen: Die Schweiz braucht mehr Schwinger!»
Keller-Sutter bezieht sich nur auf männliche Schwinger. Für sie selbst wäre der Sport nichts, sagt die FDPlerin denn auch mit einem Augenzwinkern. «Ich müsste ungefähr 30 Zentimeter wachsen und mein Gewicht verdoppeln. Das wäre nicht vorteilhaft.»
Sie erntet Lacher und Applaus.
ESAF 2025: Der neue König heisst Armon Orlik
Auch sportlich dürfte der Tag nach dem Gusto der St.Galler Bundespräsidentin verlaufen sein.
Der Königs-Titel am ESAF 2025 geht nämlich in ihre Heimat, an den Nordostschweizer Schwingerverband. Der Bündner Armon Orlik (30) wird zum neuen König gekrönt.

Der Nicht-Schlussgangteilnehmer profitiert vom Gestellten seiner beiden Team-Kollegen Samuel Giger (27) und Werner Schlegel (22).
In Mollis waren nur die Männer am Start. Doch auch bei den Frauen wird eine Königin ausgeschwungen.
Vor einer Woche setzte sich Jasmin Gäumann beim Eidgenössischen Frauen- und Meitlischwingfest im bernischen Huttwil die Krone auf.
