Oberuzwil SG: «Psychoterror» – Bewohner haben Kirchenlärm satt
Am 26.07.2024 - 07:39
In Oberuzwil liegen die Nerven blank. Mehrere Bewohner halten den nächtlichen Glockenschlag der Kirche nicht mehr aus. Die Pfarrei warnt aber vor hohen Kosten.
Mehrere Bewohnerinnen und Bewohner in Oberuzwil im Kanton St. Gallen können es nicht mehr ertragen: Mehrfach werden sie dort täglich rüde aus dem Schlaf gerissen. Grund dafür ist die örtliche Kirchenglocke.
Denn diese schweigt selbst nachts nicht, jede Viertelstunde gibt sie einen Ton von sich, wie «TVO» berichtet.
Anwohnerin: «Es ist Psychoterror»
«Es ist Psychoterror», sagt gegenüber dem Sender Marion Stäheli. Ihr Haus befindet sich gerade mal etwa 60 Meter von der Kirche entfernt. Ihr falle es schwer, wieder einzuschlafen, wenn sie mitten in der Nacht vom Glockenschlag geweckt werde. «Ich versuche es schon gar nicht mehr», sagt sie.
Schon vor 20 Jahren sei Stäheli bereits gegen den Lärm mit einer Unterschriftensammlung vorgegangen. Bei der Kirchenverwaltung sei sie jedoch abgeblitzt.
Über die erneuten Beschwerden ist Erwin Wild, Präsident des lokalen Pfarreirates, sehr überrascht. Er habe aus den Medien darüber erfahren, sagt er «TVO». Man hätte das Anliegen seriös aufgenommen, wenn man es direkt an sie herangetragen hätte, so Wild.
Kirche: Nächtliche Abschaltung würde hohe Kosten aufbringen
Auch andere Anwohnende neben Marion Stäheli sind von dem nächtlichen Lärm genervt und haben sich in einer Gruppe zusammengeschlossen. Doch vonseiten der Kirche wird gewarnt, eine Abschaltung in der Nacht würde sehr teuer werden.
Die Installation einer Schlagsperre würde zu Kosten im fünfstelligen Bereich führen, erklärt Pfarreipräsident Wild. Abgesehen davon, dass viele Menschen an dem Glockenschlag hängen würden.
Immerhin: Bei der nächsten Sitzung will der Pfarreirat über das Anliegen diskutieren.
