Tiefencastel GR: Zu langsam auf der Julierstrasse – 780 Stutz Busse!

175 Autos tuckern zwei Langsamfahrern auf der Julierstrasse hinterher. Dies hat nun Konsequenzen.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Frau und ein Mann erhielten eine Busse für langsames Fahren.
- Für die 65-jährige Rentnerin belaufen sich die Kosten auf 2460 Franken.
- Hinter den beiden staute sich eine grosse Kolonne von Fahrzeugen.
Im Jahr 2022 meldete ein Anrufer zwei langsam fahrende Fahrzeuge auf der Julierstrasse in Graubünden.
Ein Mann und eine Frau waren auf dem Rückweg vom Pferderennen White Turf in St. Moritz.
Die Polizei stoppte sie in Tiefencastel GR, da sie den Verkehr behindert hätten. Die beiden Fahrzeuge, darunter ein Tiertransport, seien besonders in Kurven 15–20 km/h zu langsam gewesen, wie der «Blick» schreibt.
Hinter ihnen bildete sich demnach eine 175 Autos lange Kolonne. Die beiden erhielten daraufhin eine happige Busse, da sie den Fahrzeugen dahinter das Überholen nicht erleichterten.
Rechtsstreit verdreifacht Kosten
Der Mann zog mit Unterstützung seines Rechtsschutzes vor Gericht. Ein Mangel an Beweisen habe vorgelegen, argumentierte er. Auch die 65-Jährige legte Einspruch ein. Dieser blieb jedoch erfolglos.

Die Verfahrenskosten des Mannes übernahm die Versicherung. Die Frau guckte jedoch in die Röhre.
Die Rechnung stieg mittlerweile von ursprünglich 780 Franken auf rund 2460 Franken. «Dabei habe ich überhaupt nichts falsch gemacht», beteuert sie gegenüber dem «Blick».
Die Rentnerin lebt von einer AHV in Höhe von 3500 Franken plus Ergänzungsleistungen. Ihr Antrag auf Kostenerlass wurde abgelehnt.
Die Staatsanwaltschaft ist ihr nun entgegengekommen. Sie darf das Geld in 50-Franken-Raten abstottern.