Toggenburg: Jäger müssen mehr Hirschkühe schiessen

Der hohe Hirschbestand setzt den Wäldern im Toggenburg zu. Jäger sollen deshalb gezielt mehr weibliche Tiere schiessen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Toggenburger Wälder zeigen immer mehr Beschädigungen durch Rotwild.
- Zwar wurden im letzten Jahr mehrere Hundert Hirsche geschossen, aber zu wenige weibliche.
Im Toggenburg wachsen die Sorgen um die Wälder. Rotwild verursacht immer grössere Schäden. Die Kontrolle der Bestände bleibt schwierig. Das «Tagblatt» berichtet darüber.
Im letzten Jahr wurden 467 Hirsche geschossen. Das ist ein Rekord im Rotwildhegegebiet 1, wie Matthias Schwengeler, Obmann der Rothirsch-Hegegemeinschaft, bilanziert.

Trotzdem steigt der Wildbestand weiter an. «Offenbar haben wir in unseren Wäldern mehr Rotwild als angenommen», folgert Schwengeler. Und der Zuwachs werde nicht abgeschöpft. Zudem würden zu viele männliche Tiere und zu wenige weibliche geschossen.
Simon Meier, Leiter der Abteilung Jagd im Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen, fordert deshalb mehr Abschüsse beim Kahlwild – also Hirschkühe und Jungtiere.
Meier: «Werden jedes Jahr 40 Stück Kahlwild zu wenig geschossen, so wirkt sich dies auf Dauer auf den Wildbestand aus wie Zins und Zinseszins aufs Vermögen bei der Bank.»
Die Vertreter der Jagdreviere stimmten einem neuen Abschussschlüssel zu, wie das «Tagblatt» berichtet. 120 männliche und 360 weibliche sowie Jungtiere sollen künftig geschossen werden.