Unterstützerin kauft Haus von Whistleblower Adam Quadroni

Marion Ammann, Unterstützerin des Whistleblowers Adam Quadroni, hat dessen Anwesen gekauft. Quadroni kann mit dem Erlös einen Teil seiner Schulden bezahlen.

Das Wohnhaus des bekannten Whistleblowers Adam Quadroni in Ramosch wurde kürzlich versteigert. Eine Unterstützerin, Marion Ammann, erhielt den Zuschlag und ersteigerte das Haus für 1,435 Millionen Franken.
Unterstützerin von Adam Quadroni kauft Haus und Jagdhütte
Auch Quadronis Jagdhütte wechselte bei der Auktion den Besitzer, wie «SRF» berichtet. Hier setzte sich Ammann gegen mehrere Mitbietende durch und zahlte letztlich 450.000 Franken, deutlich über dem Schätzwert.

Die Versteigerung zog laut «Südostschweiz» zahlreiche Interessierte an, darunter etwa 40 Personen, die entweder mitboten oder das Geschehen beobachteten. Adam Quadroni selbst war bei diesem wichtigen Ereignis ebenfalls anwesend.
Hintergrund des Falls Quadroni
Adam Quadroni machte 2017 öffentlich, dass im Unterengadin jahrelang Bauunternehmen Preisabsprachen getroffen hatten. Diese Enthüllungen führten zu einer Untersuchung durch die Wettbewerbskommission, die schliesslich hohe Geldstrafen gegen die beteiligten Firmen verhängte.
Quadroni war zuvor selbst Teil des Kartells, bevor er sich entschloss, die Missstände offenzulegen. Sein mutiges Vorgehen hatte jedoch schwerwiegende persönliche Konsequenzen, darunter der Konkurs seines eigenen Bauunternehmens.

Die Schuldenlast, die nach dem Konkurs blieb, betrug rund 3,6 Millionen Franken. Um einen Teil davon zu decken, wurde nun sein Elternhaus samt Anbau, die Jagdhütte und landwirtschaftliche Flächen versteigert.
Die Rolle der Unterstützerin
Marion Ammann hat sich als zentrale Figur im Bieterverfahren hervorgetan. Sie betonte, dass ihr Ziel sei, Quadroni zu unterstützen und ihm zu ermöglichen, weiterhin in seinem Haus zu leben.
Ob sie alleine oder im Namen einer Gruppe handelte, bleibt bislang unklar. Ammann äusserte sich dazu zurückhaltend und möchte vorerst keine weiteren Details preisgeben.
Die Hoffnung ist gross, dass durch ihr Engagement Quadronis Leid gemindert werden kann. Viele sehen in ihrem Schritt eine Geste der Solidarität mit dem Whistleblower.
Ungewisse Zukunft für Quadroni
Ob Adam Quadroni tatsächlich in seinem Haus bleiben kann, ist noch nicht abschliessend geklärt. Auch die Herkunft der finanziellen Mittel für den Kauf bleibt vorerst ein Geheimnis.
Fest steht jedoch, dass durch den Verkauf ein erheblicher Teil seiner Schulden beglichen werden kann. Dennoch verbleiben etwa 1,7 Millionen Franken an offenen Verbindlichkeiten.
Für Quadroni bedeutet die Versteigerung eine gewisse Erleichterung. Er sieht darin einen ersten Schritt, der neue Möglichkeiten eröffnen könnte, auch wenn noch viele Fragen offen sind.