Budget schafft Spielraum für grosse Investitionen

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Prättigau,

Die Gemeinde Davos budgetiert für 2026 einen Ertragsüberschuss von 15,5 Millionen Franken und sieht sich gut gerüstet für die anstehenden Grossinvestitionen.

Ausblick über Davos.
Ausblick über Davos. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Wie die Gemeinde Davos mitteilt, rechnet das Budget 2026 mit einem Ertragsüberschuss von 15,5 Millionen Franken. Um im Hinblick auf die anstehenden Grossinvestitionen ein klares Bild zu erhalten, hat die Gemeinde Davos den Planungshorizont der Finanzplanung stark ausgedehnt.

Auch eine externe Analyse kommt zum Schluss, dass Davos über gesunde Gemeindefinanzen verfügt und die Grossinvestitionen langfristig tragbar sind.

Stabile Erfolgsrechnung

Der Gesamtaufwand steigt von 133,7 auf 139,2 Millionen Franken. Der Mehraufwand lässt sich hauptsächlich auf höhere Einlagen in die Spezialfinanzierungen und investitionsbedingt steigende Abschreibungen zurückführen.

Rund 5,2 Millionen Franken des Mehraufwandes werden durch diese beiden Ausgabepositionen verursacht. Auch beim öffentlichen Verkehr kommt es aufgrund des neuen Tarifverbundes zu Mehrausgaben.

Am 30. November 2025 stimmt die Davoser Stimmbevölkerung über die Entschuldung der Spital Davos AG ab. Falls der beantragte Kredit angenommen wird, werden die Ausgaben vollumfänglich im Rechnungsjahr 2025 verbucht und belasten die Rechnung 2026 somit nicht.

Gesamtertrag steigt weiter an

Auch der Gesamtertrag wird höher budgetiert und steigt von 145,3 auf 154,7 Millionen Franken. Die Schätzung basiert auf den Erfahrungswerten aus dem laufenden Jahr.

Die Revision des kantonalen Steuergesetzes ist ab dem Steuerjahr 2026 wirksam, wird aber erst ab 2027 spürbare Einschnitte im Finanzhaushalt der Gemeinde Davos hinterlassen. Auch die Abschaffung des Eigenmietwertes hat noch keine Auswirkungen auf das Budget 2026.

Hohe Investitionen geplant

Das Budget 2026 rechnet mit Nettoinvestitionen über 37,5 Millionen Franken. Im Vergleich zum Vorjahr werden somit knapp 9 Millionen Franken mehr investiert.

Wie schon in den vergangenen Jahren beinhaltet die Investitionsrechnung eine pauschale Kürzung, welche den Realisierungsgrad abbildet und zu einer genaueren Prognose führt. Die geplanten Investitionen verteilen sich auf die gesamte Breite der Gemeinde Davos.

Neben der Sanierung diverser Strassen und Bushaltestellen sowie der fortlaufenden Erneuerung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur wie auch energetischen Sanierungen gehören die Arealentwicklung Vali Meisser zur Schaffung neuer Erstwohnungen, der Projektierungskredit für die Verkehrsdrehscheibe Davos Dorf, die Sanierung der Nachtloipe sowie die Verschiebung des Forstwerkhofes zu den grossen Investitionsvorhaben des kommenden Jahres.

Projekte stehen unter Genehmigungsvorbehalt

Diese Projekte müssen teilweise noch vom Grossen Landrat oder der Stimmbevölkerung genehmigt werden. Diese Investitionen werden nur ausgelöst, wenn die zuständigen Gremien zustimmen.

Erfreulicherweise kann die Gemeinde Davos die geplanten Investitionen zu einem grossen Teil selbst finanzieren. 29,2 Millionen Franken werden aus eigenen Mitteln finanziert, was einen Selbstfinanzierungsgrad von 78 Prozent ergibt.

Langfristige Planung

Davos verfügt über einen gesunden Finanzhaushalt und eine gute Ertragskraft, was den notwendigen Spielraum für Grossinvestitionen ermöglicht. Dieser Spielraum ist wichtig, weil Davos trotz positiven Entwicklungen in den vergangenen Jahren weiterhin vor grossen Herausforderungen steht.

Dazu gehören beispielsweise die akute Wohnungsnot, die Sicherung der Gesundheitsversorgung und ungelöste Verkehrsprobleme. Um diese Herausforderungen zu lösen, sind grosse Zukunftsinvestitionen notwendig.

Damit die Investitionen in einem langfristigen Kontext beurteilt werden können, hat die Gemeinde Davos den Planungshorizont der Finanzplanung von fünf auf zehn Jahre ausgedehnt. In einer externen Analyse haben die Fachexperten von PricewaterhouseCoopers die Finanzplanung sogar bis 2039 fortgeführt. Davos verfügte noch nie über ein so weitreichendes Bild zur Entwicklung der Gemeindefinanzen.

Finanzielle Stärke ermöglicht grosse Vorhaben

Die eingehende Analyse zeigt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für wegweisende Investitionen ist. Erstens verfügt Davos über die finanzielle Kraft um grosse Investitionen zu stemmen.

Der kurz- bis mittelfristige Schuldenanstieg kann mittel- bis langfristig wieder abgebaut werden. Zweitens hat Davos ausgereifte Lösungsansätze, Projekte und Strategien, die dafür sorgen, dass in die richtigen Vorhaben investiert wird.

Und drittens besteht ein kurzes Zeitfenster, in dem der Nutzen der Investitionen dank Synergie-Effekten optimiert werden kann. Dies gilt insbesondere für die Verkehrsdrehscheibe Davos Dorf und den Umbau des Spitals.

Verpasste Chancen langfristig schwer aufholbar

Wenn das Zeitfenster nicht genutzt wird, lassen sich die angestrebten Verbesserungen in den nächsten Jahrzehnten nicht mehr so effizient realisieren, sofern überhaupt der räumliche Spielraum für grössere Entwicklungen besteht.

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