Davoser Finanzen sind weiterhin stabil

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Prättigau 22.11.2024 - 07:42

Das Budget 2025 der Gemeinde Davos rechnet mit einem Ertragsüberschuss von 11,6 Millionen Franken. Für kommende Grossinvestitionen ist Davos gut gewappnet.

Gemeinde Davos und im Hintergrund der Skilift Bünda. - Kanton Graubünden
Gemeinde Davos und im Hintergrund der Skilift Bünda. - Kanton Graubünden - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Gemeinde Davos mitteilt, rechnet das Budget 2025 der Gemeinde Davos bei einem Gesamtaufwand von 133,7 Millionen Franken und einem Gesamtertrag von 145,3 Millionen Franken mit einem Ertragsüberschuss von 11,6 Millionen Franken.

Im kommenden Jahr plant die Gemeinde Davos Nettoinvestitionen in der Höhe von 28,5 Millionen Franken, welche fast vollständig aus eigenen Mitteln finanziert werden können.

Davos verfügt damit über gesunde Finanzen und ist gewappnet für die anstehenden Grossinvestitionen der kommenden Jahre.

Gezielte Unterstützungsmassnahmen für das Spital Davos

Der Gesamtaufwand steigt von 128,6 auf 133,7 Millionen Franken. Der Anstieg ist insbesondere auf verschiedene Massnahmen zur Unterstützung des Spital Davos zurückzuführen.

So möchte die Gemeinde Davos im Hinblick auf die in Arbeit befindliche Zukunftsstrategie der Spital Davos AG Bankdarlehen derselben in Form von à-Fonds-perdu-Beiträgen ablösen und auf die Rückforderung von bereits gewährten Gemeindedarlehen verzichten.

Diese Massnahmen werden Teil einer Botschaft an den Grossen Landrat und zuhanden der Stimmbevölkerung sein, welche auch Infrastrukturmassnahmen beinhalten wird.

Gesamtaufwand im Vergleich niedriger als bei anderen Bündner Gemeinden

Auch im Bereich Verkehr ist mit Mehrausgaben zu rechnen. Das liegt unter anderem am neuen Strassenreinigungskonzept, welches das Parlament einforderte und im Oktober 2024 genehmigte.

Im Bildungsbereich wird aufgrund der Teilrevision des kantonalen Schulgesetzes ebenfalls mit einem spürbaren Aufwandanstieg gerechnet. Auch die allgemeine Teuerung sowie Massnahmen gegen den verschärften Fachkräftemangel führen zu Mehrausgaben.

Insgesamt steigt der Gesamtaufwand um 3,9 Prozent an. Ohne die einmalig anfallenden Massnahmen betreffend des Spitals würde der Anstieg lediglich 2,1 Prozent betragen. Damit liegt die Gemeinde Davos deutlich unter dem Aufwandsanstieg vergleichbarer Bündner Gemeinden.

Gesamtertrag fällt voraussichtlich höher aus

Auch der Gesamtertrag wird höher geschätzt und erhöht sich von 133,3 auf 145,3 Mio. Franken. Die Schätzung basiert auf den Erfahrungen aus dem Jahr 2024.

Da der Hauptfakturierungslauf der Gemeindesteuern 2024 aufgrund der umfassenden Erneuerung der kantonalen Steuersoftware einige Monate verschoben werden musste, ist die Prognosegenauigkeit tiefer als in den vergangenen Jahren.

Erstmalig fliessen zudem Einnahmen aus der Energiezentrale Kurpark/Kongress in die Erfolgsrechnung ein. Auch aus dem Gebirgs- und Lastenausgleich im Rahmen des kantonalen Finanzausgleiches erhält die Gemeinde Davos mehr Einnahmen als im Jahr 2024.

Weiterhin hohe Investitionen

Im Budget 2024 waren Nettoinvestitionen in der Höhe von 37 Millionen Franken vorgesehen. Aufgrund von zeitlichen Verschiebungen bei verschiedenen Projekten verringern sich die Investitionen.

Aktuell geht die Gemeinde Davos für das Jahr 2024 von einem Betrag von rund 25 Millionen Franken aus. Für das Budget 2025 wird mit Nettoinvestitionen in der Höhe von 28,5 Millionen Franken gerechnet.

Wie schon im Budget 2024 wird auch in der Investitionsrechnung zum Budget 2025 eine pauschale Kürzung eingerechnet. Die Kürzung bildet den Realisierungsgrad ab und führt zu einer genaueren Prognose. Dieses auch in der Erfolgsrechnung eingesetzte Instrument wurde auf das Budget 2025 hin weiter präzisiert.

Eigenmittel decken Grossteil geplanter Investitionen

Die geplanten Investitionen verteilen sich über die gesamte Breite der Gemeinde Davos. Neben der Sanierung diverser Strassen und Bushaltestellen sowie der fortlaufenden Erneuerung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur und dem Ausbau der Photovoltaik sind im kommenden Jahr die Sanierung der beiden Schulhäuser in Davos Glaris und Davos Frauenkirch geplant.

Weiter wird ein neuer Jugendtreff gebaut, die energetische Sanierung des Kongresszentrums fortgesetzt und die erste Etappe beim Betriebsgebäude Färich gestartet. Dies ist nur ein Ausschnitt aus der vielfältigen Investitionstätigkeit.

Erfreulicherweise kann die Gemeinde Davos die geplanten Investitionen zu einem grossen Teil aus eigenen Mitteln finanzieren. 23,3 Millionen Franken können auf diese Weise eingebracht werden, was einem Selbstfinanzierungsgrad von 82 Prozent entspricht.

Der Finanzierungsfehlbetrag von 5,2 Millionen Franken kann aufgrund des voraussichtlich guten Ergebnisses der Erfolgsrechnung 2024 sowie der Vorjahre aufgefangen werden.

Ausblick bis ins Jahr 2029

Zusammen mit dem Budget 2025 präsentiert die Gemeinde Davos auch die Finanzplanung bis ins Jahr 2029. Bereits bekannte Grossinvestitionen (Umsetzung Wohnraumstrategie, Spitalgebäude, Neugestaltung des Ortszentrum Davos Dorf oder Arealentwicklung Valentin Meisser) werden darin noch präziser abgebildet.

Insgesamt rechnet die Gemeinde Davos in den nächsten fünf Jahren mit Nettoinvestitionen von 220 Millionen Franken (inkl. Zugänge ins Finanzvermögen).

Schuldenanstieg ist vertretbar

Diese Grossinvestitionen lassen sich nicht komplett aus eigenen Mitteln finanzieren und führen zu zusätzlichen Darlehensschulden im Umfang von voraussichtlich rund 45 Millionen Franken. Diesen auf den ersten Blick markanten Anstieg kann die Gemeinde Davos jedoch verkraften und ist angesichts der grossen Bedeutung der anstehenden Investitionen auch vertretbar.

Zum Vergleich: Der Bruttoverschuldungsanteil beträgt am Ende der Planungsperiode im Jahr 2029 rund 111 Prozent und liegt damit klar unter dem Mittelwert des Jahres 2023 der Schweizer Städte (139 PRozent) und noch deutlicher unter dem Wert, den die Gemeinde Davos nach der Erweiterung des Kongresszentrums stemmen musste (175 Prozent).

Dennoch ist die Gemeinde Davos gefordert, die Investitionen und Erträge weiterhin im Gleichgewicht zu halten. Dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Entwicklungen auf kantonaler Ebene, etwa in Bezug auf geplante Steuerabzüge ab dem Jahr 2026.

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