Steuermehreinnahmen sorgen für positiven Abschluss 2024

Gemeinde Glarus Süd
Gemeinde Glarus Süd

Glarus,

Die Rechnung 2024 von Glarus Süd schliesst mit einem Überschuss von 253'147 Franken. Trotz des positiven Ergebnisses bleibt die finanzielle Lage herausfordernd.

Grosstal Glarus Süd-Rüti mit Blickrichtung nach Glarus.
Grosstal Glarus Süd-Rüti mit Blickrichtung nach Glarus. - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Gemeinde Glarus Süd bekannt gibt, schliesst die Jahresrechnung 2024 mit einem erfreulichen Ertragsüberschuss von Franken 253'147 ab. Dieses positive Resultat wurde unter Berücksichtigung einer Einlage von zwei Millionen Franken in die finanzpolitische Reserve erzielt. Der positive Abschluss ist insbesondere auf höhere Steuereinnahmen, tiefere Sachaufwendungen und geringere Personalkosten zurückzuführen.

Trotz des erfreulichen Abschlusses bleibt die finanzielle Lage der Gemeinde angespannt. Die nach wie vor hohe Nettoverschuldung sowie ein signifikanter Investitionsstau stellen die Gemeinde weiterhin vor grosse Herausforderungen.

Einkommenssteuern übertreffen Erwartungen deutlich

Die Erfolgsrechnung 2024 weist einen operativen Überschuss von 2,2 Millionen Franken aus und liegt damit um mehr als 4 Millionen Franken über dem budgetierten Wert. Massgeblich zu dieser positiven Entwicklung beigetragen hat die Steuererhöhung um drei Prozent, mit der bestehende Finanzlücken zumindest teilweise geschlossen werden können.

Der gesamte Fiskalertrag übertrifft das Budget um über drei Millionen Franken. Besonders die Einkommenssteuern natürlicher Personen liegen deutlich über den Erwartungen, wobei der Steuerertrag aus den Vorperioden von einer Million Franken hervorzuheben ist.

Die Steuererträge der juristischen Personen fallen im Vergleich zum Budget ebenfalls höher aus, liegen jedoch rund 20 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Spürbare Einsparungen im baulichen Unterhalt

Auch auf der Aufwandseite konnten spürbare Einsparungen erzielt werden: Der Personalaufwand liegt über 0,5 Millionen Franken unter dem Budget, unter anderem, weil nicht alle bewilligten Stellen besetzt werden konnten. Auch die Sach- und Betriebsaufwendungen fallen spürbar tiefer aus, insbesondere im Bereich des baulichen Unterhalts, was zu einer Budgetunterschreitung von rund 1,2 Millionen Franken führte.

Stefan Maduz, Gemeinderat und Departementsvorsteher Wirtschaft und Finanzen würdigt den Einsatz der Verwaltung: «Dieses finanzielle Ergebnis ist klar auch der Verdienst unserer Mitarbeitenden, ihrer engagierten Arbeit und grossen Loyalität der Gemeinde gegenüber. Der Gemeinderat spricht dafür seinen herzlichen Dank und grossen Respekt aus, gerade in Anbetracht der anspruchsvollen Rahmenbedingungen.»

Anhaltend tiefe Selbstfinanzierung

Trotz eines Ertragsüberschusses bleibt die Nettoverschuldung der Gemeinde Glarus Süd weiterhin ein zentrales Thema. Der Nettoverschuldungsquotient liegt im Jahr 2024 bei 48,1 Prozent und hat in den letzten zwei Jahren deutlich zugenommen.

Die Entwicklung zeigt, dass nicht nur kurzfristige Schwankungen, sondern grundlegende strukturelle Faktoren zur hohen Verschuldung beitragen.

Um diesen Problemen wirksam begegnen zu können, hat der Gemeinderat gemeinsam mit dem Kanton eine Effizienzanalyse in Auftrag gegeben. Ziel ist es, bestehende Strukturen und Abläufe kritisch zu überprüfen und Potenziale zur Verbesserung der finanziellen Steuerung und organisatorischen Effizienz zu identifizieren. Die Ergebnisse dieser Analyse werden im Herbst 2025 erwartet und sollen als Grundlage für gezielte Entlastungsmassnahmen dienen.

Gemeinderat setzt finanzpolitischen Kurs unverändert fort

Das Jahresergebnis 2024 wirkt sich dennoch positiv auf die finanzielle Perspektive der Gemeinde aus. Es ermöglicht, einen Teil der Finanzierungslücke, wie vom Finanzhaushaltgesetz gefordert, zu schliessen. Nach wie vor besteht jedoch ein Rückstand zu einer ausgeglichenen Rechnung von 5,3 Millionen Franken .

Die Gemeinde bleibt vorerst in der Lage, ihre Finanzen selbst zu steuern, ohne externe Eingriffe oder restriktive Auflagen befürchten zu müssen. Stefan Maduz betont: «Das erfreuliche Jahresergebnis spiegelt, dass unsere bisherigen Anstrengungen Wirkung zeigen.

Dennoch bleibt die finanzielle Lage angespannt. Umso wichtiger ist es, mit Weitblick zu planen, klare Prioritäten zu setzen und sämtliche Handlungsspielräume konsequent zu nutzen. Eine erneute Steuererhöhungen muss vermieden werden, damit Glarus Süd ein attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum bleibt.»

Nachhaltige Finanzplanung ohne Steuererhöhungen

Der Gemeinderat hält an seinem finanzpolitischen Kurs fest, sieht sich jedoch auch mit notwendigen Investitionen konfrontiert. Um Rückstände in der Infrastruktur oder den personellen Ressourcen zu vermeiden, sind gezielte Investitionen unverzichtbar.

Diese sollen nicht über Steuererhöhungen finanziert werden, sondern durch eine weiterhin konsequente Ausgabendisziplin, klar priorisierte Vorhaben und strukturelle Optimierungen. Ziel bleibt eine nachhaltige Stabilisierung der Gemeindefinanzen.

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