Teufen AR verabschiedet Voranschlag 2024 mit Überschuss
Herisau 17.10.2023 - 19:13
Wie die Gemeinde Teufen AR mitteilt, sieht der Voranschlag 2024 einen Ertragsüberschuss von 94'400 Franken bei gleichbleibendem Steuerfuss vor.
Der Voranschlag der Erfolgsrechnung weist für das Jahr 2024 einen Ertragsüberschuss von 0,09 Millionen Franken aus bei einem gleichbleibenden Steuerfuss von 2,6 Einheiten für natürliche Personen.
Auf operativer Stufe resultiert ein Verlust von 2,86 Millionen Franken.
Leicht höherer Fiskalertrag erwartet
Im Vergleich zum letztjährigen Voranschlag wird mit einer leichten Steigerung des Fiskalertrags auf 36,8 Millionen Franken gerechnet.
Das teilrevidierte Steuergesetz hat bei den natürlichen Personen erstens zur Folge, dass höhere Abzüge für Versicherungsprämien gemacht werden können.
Bei den juristischen Personen wird zweitens die Gewinnsteuer zwischen Kanton und Gemeinden neu hälftig geteilt. Bisher erhielten die Gemeinden 55 Prozent und der Kanton 45 Prozent.
Sodann passt drittens die kantonale Verwaltung aufgrund der gestiegenen Teuerung bei der Steuer vom Einkommen der natürlichen Personen mit hoher Wahrscheinlichkeit die Tarifstufen an (Ausgleich der kalten Progression).
Höherer Personalaufwand
Der Personalaufwand fällt mit 26,44 Millionen Franken um 1,07 Millionen Franken höher als im Voranschlag 2023 aus.
Für das Personal in der Verwaltung und in den Heimen ist ein Teuerungsausgleich von 1,5 Prozent sowie einen Betrag von einem Prozent für individuelle Lohnanpassungen vorgesehen.
Mit einer überproportionalen Erhöhung der Personalkosten wird im Bildungsbereich gerechnet. Das ist neben höheren Schülerzahlen vor allem auch auf die gestiegenen Anforderungen an die Schule zurückzuführen.
Volksschulgesetz führt zu zusätzliche Auf- wie Ausgaben
Zusätzliche Aufgaben und Ausgaben ergeben sich auch aus dem von der Regierung per 1. August 2023 in Kraft gesetzten Volksschulgesetz und der geänderten Besoldungsverordnung für Lehrpersonen der Volksschule.
Sodann sind künftig in der Schulsozialarbeit auch die Kindergartenkinder zu betreuen, was eine Anpassung des Rahmenkonzeptes für die Schulsozialarbeit erforderlich macht.
In der Verwaltung und in den Heimen wird von einem nahezu gleichbleibenden Stellenetat ausgegangen.
Geringerer Sach- und Betriebsaufwand
Der Sach- und übrige Betriebsaufwand fällt mit 15,69 Millionen Franken rund 0,62 Millionen Franken tiefer aus als im Voranschlag 2023.
In dieser Position ist, wie im Vorjahr, ein Drittel der Kosten für den Projektierungskredit zur Planung des Bahntunnels enthalten.
Der tiefere Betriebsaufwand ist vor allem auf einen gegenüber dem Vorjahr etwas weniger hohen baulichen Unterhalt zurückzuführen.
Hierzu zählen vor allem Unterhaltsarbeiten an den gemeindeeigenen Gebäuden und Strassen.
Energiekosten und Transferaufwand bleiben stabil
Weitere wichtige Ausgabenpositionen betreffen insbesondere den Unterhalt von Sportanlagen und die Erneuerung der Kinderspielplätze, die Sanierung von Abwasserleitungen sowie die Verbesserung der Informatikleistungen, die fortschreitende Digitalisierung und die Biodiversität.
Bei den Energiekosten wird nicht von einem massgeblichen Kostenanstieg ausgegangen. Ebenfalls in ähnlichem Umfang wie im letztjährigen Voranschlag dürfte der Transferaufwand ausfallen.
Infolge der zunehmenden Investitionstätigkeit werden die Abschreibungen in den nächsten Jahren zunehmen. Für das Jahr 2024 ist im Voranschlag ein Betrag von 2,53 Millionen Franken berücksichtigt.
Ausserordentlicher Ertrag kompensiert Defizit auf der operativen Stufe
Dank der soliden Haushaltsführung in den letzten Jahren kann aber auch ein steigender ausserordentlicher Ertrag budgetiert werden.
Für das Jahr 2024 ist ein Betrag von 1,91 Millionen Franken veranschlagt. Dieser resultiert aus gesetzlich notwendigen Auflösungen der gebildeten Abschreibungsreserve und Vorfinanzierungen.
Dank dieses ausserordentlichen Ertrags kann das Defizit auf der operativen Stufe kompensiert und ein Ertragsüberschuss im vorgängig erwähnten Umfang von 0,09 Millionen Franken ausgewiesen werden.
Investitionen von gegen elf Millionen Franken stehen an
Für das kommende Jahr sind Nettoinvestitionen von insgesamt 10,82 Millionen Franken veranschlagt.
Sie fallen damit nicht mehr so ausserordentlich hoch aus wie noch im Voranschlag 2023, wo allein die Restkosten für den Neubau des Sekundarschulhauses zehn Millionen Franken ausmachten.
Im aktuellen Voranschlag sind Investitionen in Schulliegenschaften in der Höhe von 2,86 Millionen Franken enthalten.
Der überwiegende Teil davon (2,65 Millionen Franken) betrifft die Kernsanierung des Schulhauses Altes Hörli, das im Jahre 1906 erbaut wurde.