Ebnat-Kappel: Schlussabrechnung des Pflegeheims Wier
Toggenburg 05.07.2024 - 15:05
Wie die Gemeinde Ebnat-Kappel meldet, liegen die Kosten für den Neubau des Pflegeheims Wier mit 40,25 Millionen Franken 5,9 Prozent höher als budgetiert.
An der Urnenabstimmung im Jahr 2017 hat die Bevölkerung einen Kredit über 38 Millionen Franken für den Neubau des Pflegeheims Wier genehmigt.
Ende 2023 wurde das Gebäude fertiggestellt und bezogen. Am 4. Mai 2024 wurde der Tag der offenen Tür durchgeführt, der von mehr als 1000 Besuchenden genutzt wurde.
Im Dezember 2021 wurde in der Gemeindeinfo mitgeteilt, dass mit unvorhergesehenen Mehrkosten von rund 2,7 Millionen Franken plus sieben Prozent gerechnet wird.
Die Hauptgründe der prognostizierten Mehrkosten stehen im Zusammenhang mit dem Baugrund und dem Provisorium.
Gründe für die Mehrkosten
Beim Baugrund sind Mehrkosten aufgrund von notwendigen Altlastensanierungen, der Hinterfüllung der bestehenden Gebäude und des erschwerten Baugrundes entstanden.
Aufgrund der Bodenverhältnisse mussten unter anderem zusätzliche Massnahmen bei der Umschliessung der Baugrube, der Bodenplatte und dem Ersatz von nicht geeignetem Aushubmaterial für die Hinterfüllung ergriffen werden.
Weiter fielen die Kosten für das Provisorium höher aus als erwartet. Zudem lösten auch zwei Konkursfälle von beteiligten Unternehmungen Mehraufwände aus.
Die regionale Holzbeschaffung führte ebenfalls zu zusätzlichen Kosten.
Die Kosten liegen bei rund 40,25 Millionen Franken
Zwischenzeitlich liegt die provisorische Bauabrechnung des Neubauprojekts vor. Die Kosten liegen nun bei rund 40,25 Millionen Franken, was einem Plus von 5,9 Prozent entspricht.
Provisorisch ist derzeit noch die Höhe der Anschlussbeiträge (Wasser und Strom), die durch die Dorfkorporation Ebnat-Kappel in Rechnung gestellt werden, sobald die Neuschätzung des Gebäudes vorliegt.
Diese wiederum kann erst erfolgen, wenn die erforderlichen Grundstücksanpassungen (Grenzanpassungen und Ausparzellierung Erschliessungsstrasse) vorgenommen wurden.
Die Baukommission geht davon aus, dass die definitive Schlussabrechnung im Herbst 2024 vorgelegt werden kann.
Ein Nachtragskredit muss dem fakultativen Referendum unterstellt werden
Der Kostenstand konnte gegenüber dem Jahr 2021 zwar reduziert werden. Leider wird der Baukredit trotzdem überschritten.
Nebst den vorgenannten Gründen für die Mehrkosten kam eine hohe Teuerung von sieben Prozent seit der Urnenabstimmung im Jahr 2017 bis zum Bauabschluss im Jahr 2023 hinzu.
Die Preisanstiege beim Baupreisindex liegen im gleichen Zeitraum sogar bei 19,87 Prozent.
Aufgrund der Überschreitung des Baukredites wird nach Vorliegen der genehmigten Schlussabrechnung ein Nachtragskredit durch den Gemeinderat gesprochen und dem fakultativen Referendum unterstellt werden müssen.