Bevölkerung bringt sich zur Saarebene in Vilters-Wangs ein

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Sarganserland 17.06.2022 - 14:26

Wie die Gemeinde Vilters-Wangs mitteilt, soll die Saarebene 2022 bezüglich Hochwasserschutz, Ökologie und Erholungsnutzung aufgewertet werden.

Die Gemeindeverwaltung im Rathaus in Vilters-Wangs im Kanton St. Gallen.
Die Gemeindeverwaltung im Rathaus in Vilters-Wangs im Kanton St. Gallen. - Nau.ch / Simone Imhof

Gemäss einer Defizitanalyse besteht bei verschiedenen Gewässern in der Saarebene bezüglich Revitalisierung und Hochwasserschutz Handlungsbedarf. Bereits bei einem statistisch gesehen alle 30 Jahre wiederkehrenden Ereignis würde es aktuell zu Schäden kommen. Im Zuge der Umsetzung der Massnahmen soll der Erholungsnutzen für die Bevölkerung aufgewertet werden.

Ein konkretes Projekt liegt noch nicht vor. Damit sich die Bevölkerung in einer frühen Phase einbringen kann, fand am Mittwoch, 15. Juni 2022, im Sternen-Saal in Wangs ein öffentlicher Informationsanlass statt. Rund zwei Dutzend Interessierte nutzten die Gelegenheit, um sich aus erster Hand zu informieren und sich anschliessend mit den Vertretern des Projektteams auszutauschen.

Um eine möglichst breite Bevölkerungsschicht zu erreichen und diese zu animieren, ihre Anliegen, Wünsche und Optimierungsvorschläge zu platzieren, wurde die Webseite Saarebene aufgeschaltet. Auf dieser werden sämtliche Informationen veröffentlicht. So hat die Bevölkerung die Gelegenheit, sich in aller Ruhe zu Hause mit dem Entwicklungskonzept zu befassen.

Verschiedene Gewässer sind betroffen

Im Entwicklungskonzept werden verschiedene Gewässer berücksichtigt. Beim Bahngraben steht der Hochwasserschutz klar im Vordergrund. Anders sieht es beispielsweise beim Vilterser-Wangser-Kanal aus. Dort sind nebst dem Hochwasserschutz insbesondere Massnahmen zur Revitalisierung notwendig.

Ebenfalls eine Kombination zwischen Hochwasserschutz und Revitalisierung wird beim Äuligraben, Härtigraben und Guttligraben angestrebt. Bei der Saar steht die ökologische Aufwertung im Vordergrund.

Ein besonderes Augenmerk wird der Siedlungsentwässerung geschenkt. Bereits in einer ersten Phase wurden 41 Akteure bezüglich ihrer Entwicklungsziele befragt. Auffallend ist, dass dem Schutz des Grundwassers ein sehr hoher Stellenwert zukommt. Genauso wie der Verbesserung des Hochwasserschutzes sowie der Umsetzung von Revitalisierungsmassnahmen.

Etwas anders tönte es am Informationsabend seitens der Vertreter der Landwirtschaft. Diese stellten die Notwendigkeit der Hochwasserschutzmassnahmen sowie der Revitalisierung infrage. Sie befürchten vor allem den Verlust von Kulturfläche. Zudem entgegneten sie, dass gerade zum jetzigen Zeitpunkt die Versorgungssicherheit höher zu werten sei als die Projektziele.

Gemeinsam Lösung entwickeln

Dem Projektteam ist bewusst, dass sich die Ansprüche der verschiedenen Interessensvertreter teilweise diametral gegenüberstehen und es zu Zielkonflikten kommen wird. Entsprechend herausfordernd ist es, einen Kompromiss zu finden, mit dem sich alle Betroffenen und Beteiligten einverstanden erklären können.

Gerade was den Hochwasserschutz betrifft, werden aktuell verschiedene Massnahmenstrategien geprüft. Vom Durchleiten, also der Erhöhung der Abflusskapazität des bestehenden Gerinnes, über Rückhalteeinrichtungen, um den Abfluss zu dosieren, bis hin zu einer Umleitung des Gewässers, um das Risikogebiet zu meiden und so das Schadenpotenzial zu reduzieren.

In der Diskussionsrunde brachten Votanten wertvolle Inputs ein, die im weiteren Prozess auf ihre Machbarkeit hin geprüft werden.

Alle Wünsche können nicht erfüllt werden

Patrik Schlegel, Gemeindepräsident von Vilters-Wangs, bedankte sich am Schluss der Informationsveranstaltung stellvertretend für die Behördenvertreter der beteiligten Gemeinden bei allen, die sich mit der Entwicklung der Saarebene befassen und ihren Teil zur Lösungsfindung beitragen.

Er machte aber auch keinen Hehl daraus, dass am Schluss bei der Umsetzung wohl nicht alle Wünsche erfüllt werden. Das Bewusstsein bezüglich des zurückhaltenden Umgangs und der Beanspruchung von Landwirtschaftsland sei beim Projektteam vorhanden. Andererseits gelte es, die gesetzlichen Bestimmungen zu erfüllen und der Bevölkerung die grösstmögliche Sicherheit zu bieten.

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