SOB testet Fahrassistenzsystem im Linienbetrieb

Die SOB startet auf der S31 einen einjährigen Praxistest mit dem Fahrassistenzsystem AFAS – ein Meilenstein für die Bahnautomatisierung in der Schweiz.

Wie die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) mitteilt, hat sie am 1. Juli 2025 den einjährigen Praxistest ihres aktiven Fahrassistenzsystems AFAS gestartet.
Die Erstfahrt auf der Strecke Arth-Goldau–Biberbrugg (S31) markiert den Beginn des Einsatzes im regulären Linienbetrieb, für den das Bundesamt für Verkehr (BAV) im Vorfeld die entsprechende Zustimmung erteilt hat. An der Erstfahrt nahmen Vertreterinnen und Vertreter aus Behörden, Politik, der Bahnbranche und der Industrie teil.
Die SOB ist das erste Bahnunternehmen der Schweiz, das ein derartiges System im Regelbetrieb auf dem Normalspurnetz einsetzt. Ziel ist es, praxisnahe Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Automatisierung den Bahnbetrieb effizienter, ressourcenschonender und zukunftsfähiger gestalten kann.
Ein Schritt in Richtung Zukunft
Für Armin Weber, CEO der SOB, ist der Start des Versuchsbetriebs ein strategisch wichtiger Meilenstein: «Die SOB arbeitet seit Jahren daran, das Zukunftsthema Bahnautomatisierung konkret umzusetzen. Mit dem Start des Praxistests für AFAS leisten wir Pionierarbeit – nicht nur für unser Unternehmen, sondern für die gesamte Branche.
Die gewonnenen Erkenntnisse werden einen nachhaltigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Bahnsystems in der Schweiz leisten.»
Technologie, die unterstützt
AFAS unterstützt das Lokpersonal bei Routinetätigkeiten wie Temporegelung, Beschleunigung, Bremsung und präzisem Anhalten. Es handelt sich um ein teilautomatisiertes System – vergleichbar mit Fahrassistenzsystemen im Automobilbereich. Die Verantwortung verbleibt jederzeit beim Menschen.
Ein Jahr im Test – Erkenntnisse für die Zukunft
Der Versuchsbetrieb auf der Linie S31 ist auf ein Jahr angelegt. Täglich werden bis zu vier Fahrten mit der Unterstützung des Assistenzsystems durchgeführt.
Die Auswertung der gesammelten Daten erfolgt laufend bis Ende 2026. Die Ergebnisse werden der gesamten Branche zur Verfügung gestellt, um die Weiterentwicklung automatisierter Systeme im Bahnverkehr voranzutreiben.