Wie das Bier seinen Weg zum OpenAir St.Gallen findet

Damit am OpenAir St.Gallen niemand durstig bleibt, liefert die Brauerei Schützengarten Tausende Liter Bier – eine logistische Meisterleistung.
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Das Wichtigste in Kürze
- Rund 1000 Badewannen voller Bier gab es am diesjährigen OpenAir St.Gallen.
- Dafür fährt die Brauerei Schützengarten die Strecke bis zum Festival und zurück 150 Mal.
- Die dabei erforderliche logistische Koordination ist eine Meisterleistung.
Jahrein, jahraus zieht das OpenAir St.Gallen Musikfans aus ganz Europa in seinen Bann. Die besondere Lage mitten im Grünen, ein feines Gespür für musikalische Trends und ein treues Publikum haben das Festival längst zu einem festen Bestandteil im sommerlichen Veranstaltungskalender gemacht.
So verwundert es kaum, dass auch zur 47. Ausgabe wieder rund 96'000 Besucherinnen und Besucher den Weg ins Sittertobel gefunden haben. Neben guter Musik und ausgelassener Stimmung durfte natürlich aber auch in diesem Jahr eines nicht fehlen: Bier!

1000 Badewannen Bier fürs Open Air St.Gallen
Doch bevor das erste Glas gezapft werden kann, muss der Gerstensanft erst einmal seinen Weg zum Festival finden. Wie das funktioniert? Nau.ch hat die St.Galler Brauerei Schützengarten bei der diesjährigen Ausgabe des OpenAirs St.Gallen begleitet. Seit Jahren sorgt sie zuverlässig für die Getränke – und das in beachtlichen Mengen.
Demnach werden rund 1000 Badewannen voller Bier ins Sittertobel transportiert, wie Roger Tanner, Marketingleiter von Brauerei Schützengarten, im Interview verrät. Hinzu kommen grosse Mengen an Mineralwasser und Erfrischungsgetränken, die ebenfalls aus der Brauerei Schützengarten stammen. Das stellt eine logistische Herausforderung dar – vor, während und nach dem Festival.

«Das Wochenende Ende Juni ist immer sehr wichtig», erklärt Tanner. Nicht nur wegen des OpenAirs St.Gallen, sondern auch wegen anderen Veranstaltungen wie beispielsweise dem Nordostschweizer Schwingfest. «Wir brauchen jeden Mann und jede Frau», betont Tanner. «Und sind dann glücklich, wenn das Lager am Sonntag leer ist.»
Ein logistisches Meisterwerk auf dem Festivalgelände
Mit schweren Lastwagen wird das Bier und alle anderen Getränke von der Brauerei zum Festivalgelände gebraucht und dort in 13 grossen Kühlcontainern gelagert. Weiter stehen 85 Durchlaufkühler, 81 Schrankstationen, 24 zusätzliche Bierstände sowie sieben Direktanschlüsse auf dem gesamten Areal bereit.
Braucht es an einem der Standorte Nachschub, sorgt das Bestellbüro dafür, dass das Bier mit einem sogenannten Aebi oder Gater schnell dorthin geliefert wird. Insgesamt fährt die Brauerei für den Aufbau, Nachschub und Abbau schätzungsweise 150 Mal die Strecke zwischen der Brauerei und dem Sittertobel hin und zurück.

Ein Team aus fünf Personen ist für all das zuständig. «Eine relativ kleine Gruppe», gesteht Raphael Zängerle, Leiter Events und Messe bei Brauerei Schützengarten. Doch es funktioniere. «Wir sind ein eingespieltes Team. Es gibt Menschen, die das seit 20 Jahren machen.» Und tatsächlich: Das OpenAir St.Gallen ist zu Ende und keiner der zehntausenden Musikfans musste durstig nach Hause gehen – eine logistische Meisterleistung!