Davos lehnt Investitionsbeitrag für Kirchner Museum ab
Prättigau 24.11.2024 - 13:35
Die Davoser lehnen vier Millionen Franken Investitionsbeitrag für das Kirchner Museum ab.
Die Davoser Stimmberechtigten haben einen Investitionsbeitrag von 4 Millionen Franken für eine Erweiterung des Kirchner Museums mit 55,6 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt. Hintergrund des geplanten Ausbaus ist die Dauerleihgabe der hochkarätigen Privatsammlung Ulmberg.
Um die Sammlung Ulmberg in Davos der Öffentlichkeit präsentieren zu können, sei eine Erweiterung des bestehenden Museumsgebäudes unumgänglich, hiess es Ende August von Seiten des Museums. Das vom Architektenduo Gigon/Guyer entworfene und 1992 erbaute Kirchner Museum ist laut eigener Einschätzung eine «international bekannte Architekturikone».
Erweiterungspläne im Detail
Die beiden Architekten erstellten deshalb eine detaillierte Studie für einen Erweiterungsbau. Angedacht war eine Ausstellungsfläche von 167 Quadratmetern, zwei Depots, ein Veranstaltungsraum sowie ein Café.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich gemäss Machbarkeitsstudie auf 11,5 Millionen Franken. Die Ernst Ludwig Kirchner Stiftung, private Sponsoren und das World Economic Forum würden sich mit insgesamt sieben Millionen Franken an den Baukosten beteiligen. Der Vier-Millionen-Franken-Beitrag der Gemeinde fällt nun mit dem Nein vom Sonntag jedoch aus. Die Stimmbeteiligung lag bei 48,36 Prozent.
Die Sammlung Ulmberg
Die Sammlung Ulmberg sei eine der wichtigsten in Europa, hiess es in der Botschaft der Gemeinde. Sie stammt vom Unternehmer Uwe Holy, der über viele Jahre hinweg eine bemerkenswerte Sammlung mit Werken moderner und zeitgenössischer Kunst aufgebaut hat.
Nun hätte sie im Kirchner Museum erstmals vollständig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen. Geplant war eine Dauerleihgabe von 100 Werken, darunter zahlreiche grossformatige Gemälde.
Die Sammlung umfasst einerseits Werke von Künstlern, die eng mit Ernst Ludwig Kirchner und der expressionistischen Bewegung verbunden waren, etwa Max Beckmann, Emil Nolde oder Lyonel Feininger. Vertreten sind aber auch bedeutende zeitgenössische Werke sowie die Konkrete Kunst.