Altstätten SG: Hängende Köpfe am Wohnort von Markus Ritter

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Rheintal,

Markus Ritter verpasst die Wahl zum Bundesrat. In Altstätten SG, dem Wohnort von Ritter, gab es hängende Köpfe.

Markus Ritter
Markus Ritter wird nicht Bundesrat. - keystone

Rund 50 Personen haben am Mittwoch im «Rittersaal» des Restaurants Sonne in Altstätten SG die Bundesratswahl verfolgt. Die Stimmung im Wohnort von Markus Ritter hielt beim Public Viewing im St. Galler Rheintal nur bis zum ersten Wahlgang.

Entgeistert schauten die Gäste in der «Sonne» Altstätten auf den Bildschirm. Nur gerade eine Stimme fehlte Martin Pfister bereits im ersten Wahlgang zum Bundesratssitz. «Vielleicht dreht es Markus Ritter noch», ermunterte ein Mann die Anwesenden im Saal. Er sollte nicht recht behalten.

Trotz der Enttäuschung gab es zum Schluss Applaus für den neu gewählten Bundesrat Martin Pfister, als dieser erklärte, die Wahl anzunehmen. Danach verfolgten die Altstätterinnen und Altstätter mit versteinerter Miene die Vereidigung des Kandidaten aus dem Kanton Zug.

Parteimitglieder, Bevölkerung und eine Schulklasse hatten sich für das Public Viewing ein anderes Drehbuch ausgedacht. Sie hatten grosse Hoffnung, in der kleinen Stadt im St. Galler Rheintal einen Bundesrat aus ihren Reihen feiern zu können. Während im Bundeshaus die Wahlzettel verteilt wurden, lagen für sie die Vorteile klar auf der Seite von Markus Ritter.

Er sei bekannter und hervorragend vernetzt, argumentierte man noch vor dem ersten Wahlgang an den Tischen. Bei Markus Ritter wissen man schliesslich, was man mit ihm habe, hiess es mit Hinweis auf den eher unbekannteren Gegenkandidaten. Auch ehemalige Weggefährten im Altstätter Stadtrat sahen deshalb Ritter im Vorteil.

Markus Ritter sei wohl zu stark gewesen, versuchte eine ehemalige Stadtratskollegin Ritters Nichtwahl zu erklären. Vielleicht sei es eben doch ein zu grosser Nachteil gewesen, dass der Kanton St. Gallen derzeit mit Karin Keller-Sutter (FDP) bereits ein Mitglied des Bundesrates stelle.

Einige Rheintalerinnen und Rheintaler liessen es sich nach der für sie enttäuschenden Bundesratswahl nicht nehmen, mit dem bereits kühl gestellten Weisswein anzustossen – zwar nicht auf den Wahlerfolg von Markus Ritter, doch zumindest auf die Demokratie. Ein bisschen bitter schmecke der Wein aber schon, sagte eine Frau.

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