St.Gallen: Michael Breu (Grüne) zur Erbschaftssteuer-Initiative

Michael Breu
Michael Breu

Stadt St. Gallen,

Die «Initiative für eine Zukunft» schafft Gerechtigkeit, so Michael Breu (Grüne). Denn die Klimakrise sei eine Klassenfrage. Ein Gastbeitrag.

Michael Breu Grüne St.Gallen
Michael Breu ist Co-Präsident der Grünen Stadt und Region St.Gallen. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 30. November entscheidet die Schweiz über die Erbschaftssteuer-Initiative der Juso.
  • Diese Erbschaftssteuer stärke die öffentliche Hand, argumentiert Michael Breu (Grüne).
  • 6 MiIlliarden Franken würden jährlich für Klimaschutzmassnahmen frei.

Die Klimakrise trifft die Schweiz mit voller Wucht. Unsere Gletscher schmelzen, Böden trocknen aus, Hitzewellen fordern jedes Jahr hunderte Tote.

Laut neuesten Klimaszenarien der ETH Zürich hat sich die Schweiz bereits um rund drei Grad Celsius erwärmt – doppelt so stark wie der globale Durchschnitt. Das «Wasserschloss Europas» steht kurz vor dem Austrocknen. Wenn wir jetzt nicht handeln, wird unsere Lebensgrundlage unbewohnbar.

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Die Klimakrise trifft die Schweiz mit voller Wucht. Unsere Gletscher schmelzen. (Archivbild) - Unsplash

Doch während die Schweiz brennt und taut, machen die Überreichen weiter, als gäbe es keinen Morgen. Sie fliegen mit Privatjets durch die Alpen, besitzen Dutzende Villen, investieren in Öl, Gas und Kohle – und verursachen in wenigen Stunden mehr CO₂ als ein Mensch mit normalem Einkommen in seinem ganzen Leben.

Die zehn reichsten Familien der Schweiz produzieren mit ihren Investitionen mehr Emissionen als 90 Prozent der Bevölkerung zusammen.

Die Klimakrise ist eine Klassenfrage

Diese Krise ist keine Naturkatastrophe – sie ist das Ergebnis eines Systems, das Profit über das Überleben stellt. Während die Überreichen ihr Vermögen in klimaschädliche Geschäfte stecken, bezahlt die breite Bevölkerung die Rechnung: mit steigenden Preisen, sinkender Lebensqualität und wachsender Unsicherheit.

Die Klimakrise ist eine Klassenfrage – und sie spaltet auch die Schweiz.

Die Initiative für eine Zukunft schafft Gerechtigkeit. Mega-Erbschaften über 50 Millionen Franken sollen mit 50 Prozent besteuert werden – betroffen wären nur rund 2500 Personen (0,05 Prozent der Bevölkerung).

So fliessen jährlich etwa 6 Milliarden Franken in sozial gerechte Klimaschutzmassnahmen: energetische Gebäudesanierungen ohne Mieterhöhungen, Ausbau des ÖV, Investitionen in erneuerbare Energien und gute, zukunftsfähige Arbeitsplätze.

Erbschaftssteuer von 50 Prozent stärkt öffentliche Hand

Und das ist machbar. Eine Studie der Universität Freiburg zeigt klar: Eine Erbschaftssteuer von 50 Prozent ist wirtschaftlich tragbar und keineswegs «kommunistisch».

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Mega-Erbschaften über 50 Millionen Franken sollen mit 50 Prozent besteuert werden – betroffen wären nur rund 2500 Personen (0,05 Prozent der Bevölkerung). (Archivbild) - keystone

Sie belastet nicht die KMU oder den Mittelstand, sondern stärkt die öffentliche Hand und die soziale Stabilität – genau das, was wir jetzt brauchen.

Klimaschutz darf nicht länger von unten bezahlt werden. Heute spart der Bundesrat bei Klimaprogrammen, während Milliarden in Autobahnen und Kampfjets fliessen. Das ist falsch. Die Schweiz kann und muss mehr tun – mit Konsequenz und Gerechtigkeit.

Wie stimmst du am 30. November über die Erbschaftssteuer-Initiative ab?

Die Überreichen haben jahrzehntelang profitiert, während wir die Kosten tragen. Jetzt ist Zeit, Verantwortung einzufordern. Ja zur Initiative für eine Zukunft – die Überreichen stoppen, das Klima retten, die Schweiz bewahren.

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Zum Autor: Der studierte Umweltwissenschaftler Michael Breu (*1971) ist Co-Präsident Grüne Stadt und Region St.Gallen.

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