Behörden können Juden-Hasser von Davos GR nicht ausfindig machen

Im Sommer sind in Davos mehrere jüdische Touristen antisemitisch angegriffen worden. Die Ermittlungen dazu blieben ergebnislos und wurden eingestellt.

Das Wichtigste in Kürze
- Antisemitische Vorfälle in Davos GR bleiben ungelöst.
- Die Behörden fanden keine Hinweise auf die Täterschaft.
Eine Serie antisemitischer Vorfälle hat im Sommer in Davos GR für Aufsehen gesorgt. Jüdische Feriengäste wurden im Juli von einem Mann beleidigt, bespuckt und teilweise körperlich attackiert.
Mindestens fünf Personen sollen laut dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG) betroffen gewesen sein. Anzeige bei der Kantonspolizei Graubünden erstattete jedoch nur eine Person.
Doch: Die Ermittlungen der Bündner Behörden wurden inzwischen eingestellt. «Es ergaben sich keine Hinweise, welche zur Identifikation der Täterschaft geführt haben.» Das sagte ein Polizeisprecher der Zeitung «Südostschweiz».
Nur bei neuen Hinweisen werden Ermittlungen aufgenommen
Heisst: Der Täter kommt wohl davon. Es sei denn, es tauchten neue Hinweise auf. Dann könne der Fall wieder aufgenommen werden.
Parallel untersucht die Polizei einen weiteren Vorfall: Ein koscheres Hotel in Davos erhielt einen Drohbrief mit antisemitischen Beleidigungen und NS-Bezügen. Dieser wurde erst im September bekannt. Die Ermittlungen dazu dauern an.
Bereits im Sommer 2024 kam es in Davos zu antisemitischen Vorfällen. Zwei Asylsuchende schlugen und beleidigten einen orthodoxen Juden.