Bündner Polizeigesetz soll wegen Quadroni angepasst werden

Chur,
Im Fall Quadroni zeigten sich Schwächen bei der Polizei. Ein neues Bedrohungsmanagement soll Abhilfe schaffen.

Die Untersuchungsberichte zum Fall des Whistleblowers Adam Quadroni haben Verbesserungspotenzial bei der Polizei aufgezeigt: Dieser fehlte es an der Kompetenz, die Gewaltbereitschaft einer Person einzuschätzen. Ein neues Bedrohungsmanagement soll es nun richten.
Mit diesem kantonalen Bedrohungsmanagement (KBM) will die Bündner Regierung schwere Gewaltabsichten wie häusliche Gewalt, Gewalt gegen Behörden, gewalttätiger Extremismus und Radikalismus frühzeitig erkennen und verhindern, wie es in der am Dienstag veröffentlichten Botschaft zur Aktualisierung des Polizeigesetzes hiess. Für diese Verhinderung braucht es einen geregelten Austausch zwischen den verschiedenen Ämtern.

Dazu gehören auch die Aufstellung einer eigenen Organisation und ein geregelter Datenaustausch zwischen den Behörden, sagte der Sicherheitsdirektor Peter Peyer (SP) im Gespräch mit Keystone-SDA. Dies musste sauber erarbeitet werden. Deshalb sei auch der Zeitraum von acht beziehungsweise sieben Jahren seit den Empfehlungen und der jetzigen Botschaft gerechtfertigt.
Gewaltpotential besser einschätzen
Ein neu zusammengestelltes Team aus Polizeiangehörigen, Psychologinnen und Psychologen und Personen aus dem sozialen Bereich sollen mit den neuen Möglichkeiten und Daten künftig erkennen, ob eine Person potenziell gefährlich ist oder eben nicht. Im Fall des Whistleblowers Quadroni führte eine mutmassliche Fehleinschätzung zu einer fürsorgerischen Unterbringung, welche seither vielfach kritisiert wurde.