Brände in Elgg ZH: Bewohnerin schaut, «ob jemand herumschleicht»
Münchwilen 29.04.2024 - 16:01
Zum vierten Mal in gut einem Monat brennt es in Elgg ZH – mit Verdacht auf Brandstiftung. Das beunruhigt die Bevölkerung: Einige bringen kein Auge mehr zu.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag kam es in Elgg ZH zum vierten Brand innerhalb weniger Wochen.
- Die Bevölkerung ist äusserst beunruhigt, viele haben Schlafprobleme.
- Vor ungefähr 12 Jahren trieb nämlich schon einmal ein Brandstifter in Elgg sein Unwesen.
Am Sonntag brannte in Elgg ZH ein freistehender Holzschopf. Verletzt wurde niemand, es entstand aber ein Sachschaden von mehreren 10'000 Franken.
Was viele im 3700-Seelen-Dorf beunruhigt: Es ist schon der vierte Brand innerhalb weniger Wochen. Die Kantonspolizei Zürich vermutet Brandstiftung als Ursache.
Kein Wunder, ist die Bevölkerung von Elgg besorgt. Die Angst vor einem Feuerteufel sitzt im Dorf tief. «Bei mir ist vis-à-vis auch ein Holzschopf. Wir sind nie sicher, ob er der nächste ist», sagt eine Bewohnerin gegenüber «Tele Züri». Sie schaue nachts sogar manchmal vom Balkon, um «zu schauen, ob jemand herumschleicht».
Der potenzielle Feuerteufel raube vielen Menschen im Dorf den Schlaf. Einige Bewohnerinnen und Bewohner würden laut dem Sender seit den Bränden nicht mehr richtig schlafen können. Andere würden bei jedem kleinsten Geräusch hochschrecken.
Die Gemeinde wirkt der allgemeinen Besorgnis entgegen: Die Strassenlaternen brennen seit einer guten Woche die ganze Nacht durch. «Das Licht gibt ein Sicherheitsgefühl», erklärt Ruth Büchi-Vögeli, die Gemeindepräsidentin von Elgg.
In Abklärung: Wurden die Feuer gelegt?
Bei zwei der vier Brände waren Häuser mitten im Dorfkern von Elgg betroffen. Mitte März mussten mehrere Dutzend Menschen aus ihren Häusern evakuiert werden, es entstand ein Millionenschaden. In allen Fällen ist Brandstiftung als Ursache nicht ausgeschlossen.
In Elgg lässt das Wort «Brandstiftung» besonders aufhorchen. Denn bereits vor etwa 12 Jahren brannte es im Dorf immer und immer wieder. Dass es sich nicht um einen Zufall handelte, wurde schnell klar.
Der Täter wurde erst nach ungefähr einem Jahr überführt – dank eines DNA-Tests. Ein Mitglied der freiwilligen Feuerwehr hatte 19 Brände gelegt und das auch gestanden. Der damals 25-Jährige wurde zu einer zweieinhalb-jährigen Haftstrafe verurteilt. Diese wurde allerdings zugunsten einer Therapie aufgehoben.