Ermordung einer Ungläubigen – Wirbel um Schul-Theater!

An der Primarschule Rosenberg in Neuhausen SH hat ein Theaterstück zum Thema religiöse Gewalt Eltern tief erschüttert.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Primarschule Rosenberg in Neuhausen wurde ein seltsames Theaterstück aufgeführt.
- Es handelte von einem religiös motivierten Mord, der jedoch nicht eingeordnet wurde.
- Eltern zeigten sich daraufhin schockiert.
Eine Schultheateraufführung an der Primarschule Rosenberg in Neuhausen SH endete für viele Eltern schockierend. Bei der Aufführung inszenierten Kinder einen religiös motivierten Mord, wie die «Schaffhauser Nachrichten» berichten.
Das zehnminütige Stück fand im Rahmen einer Projektwoche zum Thema «mitenand» statt. Es handelte von einem Streit eines Paares.
Eine Frau warf darin ihrem Mann vor, nur noch mit Beten und Gott beschäftigt zu sein. Er würde ihr nicht mehr genug Aufmerksamkeit schenken.
Gespielt wurden die Charaktere von einem Mädchen und einem Jungen. In einer dramatischen Szene habe der Mann daraufhin seiner Partnerin ein Messer in den Rücken gestochen.
Er betete anschliessend für ihre Wiederbelebung. Das Wunder klappte und führte sie zum richtigen Glauben.
Empört von der Darstellung
Eltern zeigten sich gemäss «Schaffhauser Nachrichten» über die unkommentierte Darstellung empört.
Einwohnerrätin Nina Schärrer, die selbst unter den Zuschauern sass, sagte: «Die Szene wirkte wie eine Bühne für eine gewaltverherrlichende Darstellung mit religiösem Bezug.»
Laut Schärrer haben sich alle anderen Eltern, mit denen sie im Nachgang sprach, ebenso irritiert gezeigt.
Mit einer Kleinen Anfrage möchte sie vom Gemeinderat unter anderem herausfinden, welche Lehren aus dem Vorfall gezogen wurden.
Die Präsidentin vom Elternforum, Lea Plieninger, bezeichnete die Darbietung als «schockierend».
Diskussion um Umgang mit religiöser Gewalt
Plieninger stellt nicht infrage, dass schwierige Themen im Unterricht behandelt werden müssen. Sie fordert aber mehr Verantwortung bei der Umsetzung. Ihrer Meinung nach dürfe Gewalt im Namen einer Religion nie als Lösung dargestellt werden.
Laut einem Elternbrief wollte die Schule mit dem Stück zeigen, dass Religion in Krisen helfen kann. Dieses Ziel sei jedoch klar verfehlt worden. Die genannten Szenen hätten so nicht aufgeführt werden dürfen.
Aufarbeitung und Folgen an der Schule
Die Szenen wurden von Schülern selbst entwickelt und von einer Kulturdolmetscherin begleitet. Die zuständige Lehrperson war währenddessen auf Weiterbildung, schreiben die «Schaffhauser Nachrichten».
Die befristete Zusammenarbeit mit der Dolmetscherin wurde nach dem Vorfall beendet.
Laut Schulleiter Christian Schenk bleibt unklar, wer letztlich die Aufführung abgenickt hat. Schenk kündigte Verbesserungen bei Organisation und Kontrolle an.