Päckli aus China: Post-Mitarbeiter klagt über Juckreiz an Händen

Eine anonyme Meldung bei der Suva sorgt für Aufsehen: Pakete aus China sollen bei einem Post-Angestellten Hautausschläge verursachen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Suva erhielt Anfang Jahr einen anonymen Hinweis: China-Sendungen verursachen Juckreiz.
- Die Suva konnte bei Kontrollen keine Mängel oder Probleme feststellen.
- Experten halten es für unwahrscheinlich, dass die chinesischen Pakete Schuld sind.
Die Schweiz erlebt eine Flut an Paketen aus China.
Tausende Päckli erreichen täglich die Schweiz. Und die Zahlen steigen. Temu, Shein und Co. kommen bei den Schweizern gut an.
Bei den Postangestellten jedoch etwas weniger. Die Suva erhielt Anfang dieses Jahres nämlich eine anonyme Meldung: Gewisse Sendungen aus China sollen Juckreiz an den Händen verursachen.
Das gibt Stefan Dauner, Mediensprecher der Schweizerischen Post, auf Anfrage von Nau.ch bekannt.
Zuvor hatte die «Thurgauer Zeitung» berichtet, dass Angestellte in Frauenfeld Hautausschläge an den Händen gekriegt hätten. Wenn sie Schutzhandschuhe trugen, sei der Ausschlag am Unterarm aufgetreten.
Tatsache ist: Aus der Anzeige ging gar nicht hervor, an welchem Standort das Problem aufgetreten sein soll.
Dass das Paketzentrum Frauenfeld dann als Kontrollstandort gewählt wurde, hat einen einfachen Grund: «Da die Kontrollperson der Suva zu diesem Zeitpunkt in der Gegend war.»
Nach der Inspizierung in Frauenfeld konnte die Suva jedoch keine Mängel feststellen, wie Dauner berichtet. Auch eine Befragung brachte kein Licht ins Dunkel: «Eine Befragung der Mitarbeitenden in Frauenfeld, welche mit China-Sendungen in Kontakt kamen, hat ergeben, dass es bisher zu keinerlei Vorkommnissen betreffend Juckreiz gekommen ist.»
Wie es an anderen Standorten aussieht, ist nicht klar.
Bisher seien keine weiteren Meldungen zu diesem Thema eingegangen. Auch nicht in anderen Regionen der Schweiz. Dauner betont ausserdem: «Bei der Post herrscht für die Verarbeitung von Paketen die Pflicht, Schutzhandschuhe zu tragen.»
China ist wahrscheinlich unschuldig
Wie gefährlich könnten China-Pakete denn tatsächlich sein?
Apotheker Leo Grossrubatscher von der Dr. Andres Apotheke in Zürich Stadelhofen hält es für sehr unwahrscheinlich, dass China für die Hautprobleme des anonymen Post-Angestellten verantwortlich ist.
Auf Anfrage von Nau.ch vermutet er die Ursache viel eher in der Lagerung und dem Transport der Pakete: «Stehen die Pakete beispielsweise auf einem feuchten Untergrund, kann sich Schimmel durch Pilzbefall bilden.»
Dieser könne bei Hautkontakt Irritationen hervorrufen – unabhängig davon, aus welchem Land das Paket stamme: «Das kann mit jeder Lieferung passieren – ganz gleich, ob sie aus China, Europa oder sonst woher kommt», so Grossrubatscher.