Romanshorn TG: Seniorenzentrum bekämpft neues Stadthaus

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Bodensee,

Romanshorn TG soll ein neues Stadthaus erhalten – doch das benachbarte Seniorenzentrum lehnt die Pläne entschieden ab.

Visualisierung Stadthaus Romanshorn
So soll das neue Stadthaus in Romanshorn TG künftig aussehen. - Stadt Romanshorn

Das Wichtigste in Kürze

  • In Romanshorn TG kämpft eine Genossenschaft gegen die Pläne des neuen Stadthauses.
  • Das Projekt würde zu viel Schatten auf die Wohnungen werfen.

Im September entscheiden die Romanshornerinnen und Romanshorner über einen Kredit für das neue Stadthaus, das brutto rund 33 Millionen Franken kosten wird.

Nun gibt es Widerstand gegen die Pläne. Die «Thurgauer Zeitung» berichtet darüber. Die Genossenschaft Alters- und Pflegeheim Haus Holzenstein, Eigentümerin des benachbarten Seniorenzentrums, spricht von einer «Eigernordwand».

Die 26 Meter hohe Fassade in Richtung Konsumhof sei zu hoch, es beschneide den Lichteinfall massiv. Das stelle laut Genossenschaftsvizepräsident Ulrich Weideli eine Zumutung dar und beeinträchtige die Wohnqualität.

Von der Stadt getäuscht?

Die Genossenschaft sieht ihre Fürsorgepflicht gegenüber den Bewohnenden verletzt und fühlt sich von der Stadt getäuscht. Und deshalb werde sich der Vorstand wehren.

Genossenschaftspräsident Christian Hug sagt in der «Thurgauer Zeitung»: «Wir waren schockiert und konsterniert, als wir feststellten, wie das neue Stadthaus aussehen soll.»

Ursprünglich habe man erwartet, der Innenhof des Konsumhofes würde auf dem künftigen Stadthausgrundstück fortgeführt. So hätten es verschiedene städtebauliche Konzepte vorgesehen.

Kritik: Planungsvorgaben missachtet?

Hug und Weideli bemängeln, das Siegerprojekt aus dem Architekturwettbewerb widerspreche den planerischen Grundlagen. Die anderen Projekte hätten den Innenhof explizit berücksichtigt, seien aber nicht belohnt worden.

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Stadtpräsident Roger Martin ist jedoch überzeugt: Die Stadt hat nicht gegen die eigenen Vorgaben verstossen. Relevant sei der Richtplan, der solche Details wie einen Innenhof nicht regle.

Die Jury habe bewusst das Prjekt mit einem grossen Stadtplatz favorisiert – auch wegen der mangelnden Qualität des bestehenden Innenhofes.

Auch glaubt Martin nicht, dass die Genossenschaft mit dem beispielsweise drittplatzierten Entwurf glücklich wäre. «Der Schattenwurf wäre massiv grösser, da das Projekt über die gesamte Länge ein zusätzliches Vollgeschoss vorsieht», sagt er in der «Thurgauer Zeitung».

Auch am Mitwirkungsverfahren im Januar 2023 habe sich die Genossenschaft nicht beteiligt.

Während der Genossenschaftsvorstand empfiehlt, das Projekt komplett neu zu planen, sieht die Stadt keinen Handlungsbedarf. Daher soll es wie geplant im Herbst zur Abstimmung gebracht werden.

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