Universität St. Gallen entfernt Kunstinstallation der Fliege Erika

Keystone-SDA Regional
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Stadt St. Gallen,

Die Universität St. Gallen entfernt das Kunstwerk mit der konservierten Fliege Erika aus ihrer Sammlung – bis Ende August soll es deinstalliert sein.

Fliege Erika
Fliege Erika. - Universität St. Gallen

Die Universität St. Gallen (HSG) will das Kunstwerk mit der konservierten Fliege Erika aus ihrer Kunstsammlung entfernen. Bis Ende August werde die in einem gläsernen Sarkophag im Boden des Hauptgebäudes einzementierte Stubenfliege deinstalliert und dem Eigentümer zurückgegeben.

Als Grund gibt die HSG an, dass im März 2025 der zehnjährige Leihvertrag der Kunstinstallation ausgelaufen sei, wie sie in einer Mitteilung schrieb.

Rückgabe trotz Protest

Die Kunstkommission der Universität habe sich mit Hans-Dietrich Reckhaus, dem Besitzer des Werks, über die Rückgabe des Werks verständigt.

Ein Protest von Studierenden blieb damit wirkungslos. In einer Petition mit mehr als 1000 Unterschriften forderten sie, die Fliege solle ein fester Bestandteil des Campus und ein Herzstück studentischer Kultur bleiben.

Das Kunstwerk der Gebrüder Riklin gelte für viele als «humorvoller Denkanstoss», Symbol für das Hinterfragen des Bestehenden und Plädoyer für die Bedeutung des vermeintlich Kleinen», schrieben die Petitionäre am Donnerstag in einer Mitteilung.

Eine symbolträchtige Geschichte

Die Fliege Erika steht für die Geschichte um den deutschen Unternehmer Hans-Dietrich Reckhaus, dessen Firma Biozide herstellt. Durch die Auseinandersetzung mit dem Kunstprojekt der beiden St. Galler Künstler Frank und Patrik Riklin veränderte er die Unternehmenspolitik.

Er schaffte Ausgleichsflächen für Insekten, die von den Produkten seiner Firma vernichtet werden. Symbol für diesen Wandel ist die Stubenfliege namens Erika.

Zur Kunstaktion gehörte, dass die Fliege zuerst eingefangen und danach für einen Wellness-Ausflug nach Oberbayern gebracht wurde. Seit ihrem Tod ist sie konserviert.

Kunst trifft auf Unternehmenspolitik

Das Objekt sei ein Beispiel, dass Kunst direkt Einfluss auf die Unternehmenspolitik nehmen könne, hiess es 2015 von der HSG-Kunstkommission. Die Fliege diene als Symbol für ethisches Denken und Handeln im ökonomischen Umfeld, formulierten es die Künstler.

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