Gemeinsam auf dem Weg zum neuen Schulraum

Gemeinde Uzwil
Gemeinde Uzwil

Flawil,

Seit Anfang Mai hat sich Uzwil auf den Weg gemacht, eine zukunftsfähige Lösung für den fehlenden Schulraum zu finden. Nun hilft ein ausgewiesener Experte mit.

Die Schulanlage Kirchstrasse in Uzwil.
Die Schulanlage Kirchstrasse in Uzwil. - Nau.ch / Simone Imhof

Seit Anfang Mai hat sich Uzwil auf den Weg gemacht, eine zukunftsfähige Lösung für den fehlenden Schulraum zu finden, wie die Gemeinde schreibt.

Der Dialog zwischen Gemeinderat, Schule und einer Echogruppe aus der Bevölkerung geht nun in eine neue, intensivere Phase.

Moderiert wird der Prozess zusammen mit einem ausgewiesenen Experten auf diesem Gebiet. Schulpräsidentin Marion Harzenmoser und Stadtentwickler PD Dr. Joris Van Wezemael setzen auf Partizipation der Bevölkerung.

Planen für über 1800 Kinder und 250 Lehrpersonen

Nach den Sommerferien beginnt auch in Uzwil wieder ein neues Schuljahr. Dies stellt die Schule vor die Herausforderung, über 1800 Kinder und 250 Lehrpersonen so zu planen, dass alles rund läuft.

Dieses Jahr ist das besonders schwierig, weiss Schulpräsidentin Marion Harzenmoser:

«Seit Jahren wächst unsere Gemeinde, doch neue Schulhäuser und Turnhallen wurden zum letzten Mal vor 40 Jahren gebaut, seither sind wir nur noch am Optimieren.»

Wie weiter nach der letzten Abstimmung?

Im Februar 2025 wurde ein Projekt für eine neue Schulanlage in der Sonnmatt vom Stimmvolk – wenn auch sehr knapp – abgelehnt. Das stellt die Schule Uzwil vor das Problem, dass schon in den kommenden zwei Schuljahren aufgrund der Schülerzahlen ganze sechs zusätzliche Klassen notwendig werden. Wo sollen diese nun Platz finden?

Marion Harzenmoser geht diese Herausforderung von zwei Seiten an: «Einerseits geht es darum, den aktuellen Schulbetrieb in Containern als provisorische Schulzimmer weiterzuführen. Andererseits packen wir das Projekt für den neuen Schulraum nochmals an. Dieses Mal unter Einbezug der Bevölkerung.»

Wie die Nachbefragung zur Abstimmung klar aufgezeigt hatte, sehen die Uzwiler die Wichtigkeit einer guten Schule und den Bedarf an neuem Schulraum, wünschen sich aber mehr Dialog und Zusammenarbeit.

Zusammen auf dem Weg

Diesen Wunsch nimmt Marion Harzenmoser sehr ernst und hat deshalb schon Anfang Mai einen Mitwirkungsprozess gestartet und eine Echogruppe aus der Bevölkerung ins Leben gerufen. Dieser Prozess geht nun in eine intensive Phase.

Dies mit Unterstützung des Wirtschaftsgeografen und ETH-Privatdozenten Dr. Joris Van Wezemael, einem ausgewiesenen Experten für Raum- und Stadtentwicklung. Der Gemeinderat will eine Vorlage erarbeiten, zu der auch das Stimmvolk mit gutem Gefühl Ja sagen kann.

Van Wezemael kennt ähnliche Situationen aus seiner langjährigen Tätigkeit in der ganzen Schweiz und weiss, worauf es ankommt: «Bei Abstimmungen über Schulprojekte kommen immer verschiedene Aspekte zusammen, welche die Menschen bewegen. Einerseits die Schule, die Gegenwart und Zukunft der Kinder und damit der Gesellschaft. Andererseits die Finanzen und die räumliche Entwicklung der Gemeinde. Um Schulinfrastruktur sinnvoll und nachhaltig zu erstellen, muss sie ganzheitlich und auf Generationen ausgelegt und von solider Qualität sein.»

Diese solide Qualität ist bisher auch eine Stärke von Uzwil. Die bestehenden Schulhäuser sind trotz der hohen Ausnutzung gut in Schuss, auch wenn das jüngste davon schon vier Jahrzehnte auf dem Buckel hat.

Alle können sich beteiligen

Joris Van Wezemael und Marion Harzenmoser haben gemeinsam ein Vorgehen erarbeitet, das die Bevölkerung aktiv an der Lösung des Uzwiler Schulraumproblems mitarbeiten lässt.

«Alle, die konstruktiv mitwirken wollen, sind herzlich eingeladen», so Van Wezemael.

«Wir werden dafür sorgen, dass wir die einzelnen Aspekte sauber voneinander trennen: Da gibt es rechtliche Vorgaben, räumliche Entwicklungsziele, bautechnische Möglichkeiten und finanzielle Limiten. Die Ausgangslage müssen wir gut erklären, wir werden diskutieren und abwägen. Dafür werden wir in einem gut strukturierten, transparenten und offenen Prozess sorgen.»

Laufende Information

Ein weiteres Augenmerk wird die Gemeinde darauf legen, dass laufend und offen über den Prozess informiert wird, auch online.

«Dies war eine Rückmeldung aus der Bevölkerung, die immer wieder kam und nun aufgenommen wird», so Harzenmoser. «Was wir hier diskutieren, ist eine grosse Entscheidung für jetzt und heute», sagt Harzenmoser.

Sie und Van Wezemael freuen sich: «Diese Entscheidung ist aber auch richtungsweisend für die nächsten Jahrzehnte. Im Rahmen des Möglichen gibt es nicht per se richtige und falsche Lösungen, es wird vor allem darauf ankommen, wer im Entscheidungsprozess mitwirkt, und wie der neue Vorschlag zustande kommt. Ziel soll es sein, dass die Uzwiler wieder stolz sind auf ihre Schule.»

Unterstützender Experte

Der Wirtschaftsgeograf PD Dr. Joris Van Wezemael unterstützt den Gemeinderat und die Schule Uzwil bei ihrem Prozess für die Lösung des Schulraumproblems.

Er ist Inhaber der De Plek GmbH und unterrichtet unter anderem an der ETH Zürich. Van Wezemael hat sich auf die Entscheidungsfindung in der Raum- und Stadtentwicklung spezialisiert.

Dabei begleitet er schweizweit Städte, Gemeinden und Unternehmen in solchen Prozessen und setzt dabei auf eine Verbindung von Dialog, Partizipation und raumplanerischer Expertise.

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