Realitätsnahe Übung am Notfalltreffpunkt überzeugt

Die ZSO Hinterthurgau testete den Notfalltreffpunkt Aadorf mit einem anspruchsvollen Szenario – die Einsatzkräfte meisterten die Übung mit grossem Erfolg.

Wie die Gemeinde Aadorf berichtet, erprobte die Zivilschutzorganisation (ZSO) Hinterthurgau den Ernstfall und testete den Notfalltreffpunkt der Gemeinde Aadorf.
In den frühen Morgenstunden kam es im Schulgebäude zu einem Brandausbruch. Die Schulklassen mussten umgehend evakuiert werden. Einige Kinder erlitten Rauchvergiftungen und mussten hospitalisiert werden.
Zudem gilt ein Teil des Abwartsteams der Schule derzeit als vermisst. Die Evakuation und die medizinische Versorgung der verletzten Kinder führten zu einer starken Belastung der Einsatzkräfte. Aufgrund des grossen Informationsbedürfnisses der Eltern und der Bevölkerung hat der Regionale Führungsstab (RFS) entschieden, den Notfalltreffpunkt (NTP) der Gemeinde Aadorf in Betrieb zu nehmen, um eine niederschwellige Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige zu schaffen.
Notfalltreffpunkt als zentrale Anlaufstelle
Gleichzeitig herrscht in der Region eine anhaltende Trockenheit. Bereits seit mehreren Wochen hat es kaum geregnet, was zu einem akuten Wassermangel geführt hat. Die Wasserreserven der Gemeinde sind stark belastet, insbesondere aufgrund der intensiven Löschwasserentnahme beim Brandereignis.
In der Folge mussten in der Gemeinde Einschränkungen beim Wasserverbrauch kommuniziert werden. Hinzu kommt eine anhaltende Hitzewelle, welche die Bevölkerung zusätzlich belastet.
Die Kombination aus grosser Hitze, Wassermangel und der allgemeinen Unsicherheit nach dem Brand hat zu einer angespannten Stimmungslage in der Bevölkerung geführt. Insbesondere unter betroffenen Eltern und Angehörigen ist die Verunsicherung gross. Die Einsatzkräfte und Behörden werden vor Ort teilweise mit emotionalen Reaktionen und hohem Druck konfrontiert. Deshalb wurde entschieden den Betrieb des NTP durch die Gemeindeverwaltung Aadorf sicherstellen zu lassen.
Ernstfall realitätsnah geübt – Notfalltreffpunkt im Testbetrieb
So präsentierte sich die Ausgangslage, mit welcher sich sämtliche Beteiligten innert kurzer Frist vertraut machen mussten. Die ZSO Hinterthurgau liess sich nicht lumpen und bot rund 40 Figuranten für diese Ernstfall-Übungen auf.
Die Gemeindeverwaltung Aadorf musste rasch reagieren und das Notfalltreffpunkt-Team innert Kürze zusammentrommeln. Sitzungen mussten unterbrochen und Arbeiten verschoben werden, nur so konnte genügend Personal für die Übung sichergestellt werden.
Die beiden Wartebereiche, die Zugangskontrolle und die Registrierungsstelle wurden eingerichtet und 90 Minuten nach der Alarmierung stürmten die ersten Figuranten den Notfalltreffpunkt.
Reibungsloser Ablauf und grosses Lob für die Einsatzkräfte
In den darauffolgenden rund 80 Minuten wurden Personen aufgenommen und registriert, verletzte Personen versorgt, durstige und hungrige Gäste verpflegt, es wurde regelmässig mit dem RFS per Funk kommuniziert und nach vermissten Personen gesucht.
Nachdem alle Figuranten ihre Rollen und Schlüsselereignisse durchlaufen haben, konnte die Übung erfolgreich abgeschlossen werden. Das Fazit von Bataillonskommandant Fabio Tornese: «Eine hervorragende Durchführung und Bewältigung der Übung. Alle Beteiligten des Notfalltreffpunkts Aadorf haben eine herausragende Leistung erbracht, mein ausdrücklicher Respekt dafür.»