Playoff-Start: Kadetten und Thun im Duell der Gegensätze

Die Kadetten Schaffhausen eröffnen die Playoffs gegen Wacker Thun. Trotz Favoritenrolle erwartet sie ein unangenehmer Gegner mit viel Kampfgeist.

Endlich ist es so weit: Die Playoffs um die Schweizer Meisterschaft beginnen am Dienstag. Wie die Kadetten Schaffhausen berichten, empfängt das Team als Sieger der Hauptrunde zum Start der Viertelfinal-Serie um 18.15 Uhr den Tabellenachten Wacker Thun in der BBC Arena. Tickets sind online und an der Abendkasse erhältlich.
Das heisst Hochspannung und drei bis zu fünf Duelle gegen die Berner Oberländer um den Einzug in den Halbfinal. Dort trifft der Sieger auf GC Amicita Zürich oder den HSC Suhr Arrau. Dafür sind drei Siege nötig.
Die Kadetten geniessen als Tabellenerster der Ligaphase bis zum Final stets Heimrecht im ersten, dritten und falls nötigen fünften Entscheidungsspiel. Bei ausgeglichenem Spielstand nach 60 Minuten gibt es in allen Playoff-Partien eine zweimal fünfminütige Verlängerung. Falls dann immer noch keine Entscheidung gefallen ist, folgt eine zweite, ehe es zum Siebenmeterwerfen kommt.
Gegner Wacker Thun: Cup-Finalist mit besonderem Kampfgeist
Soweit der Modus und die Theorie. 27 Punkte Vorsprung der Munotstädter in der Hautrunde auf Thun und drei klare Siege in dieser Saison sind nun von keinerlei Belang mehr. Alles beginnt von vorne und die Kadetten werden sofort voll gefordert.
Zumal Wacker Thun bekannt dafür ist, gerade in den entscheidenden Spielen mit hoher Aggressivität, vielen Emotionen und einer kämpferischen Deckung ein sehr unbequemer Gegner zu sein, der in K.o.-Spielen noch einmal besondere Kräfte freisetzen kann.
In dieser Saison war dies insbesondere in den Cup-Spielen zu sehen, als Wacker erst im Finale hauchdünn und sehr unglücklich in letzter Sekunde das Nachsehen gegen den HC Kriens-Luzern hatte. Besonders stark ist die Achse zwischen Mobiliar Topscorer sowie Spiritus Rector Ante Gadza und Kreisläufer Benjamin Meschke.
Trotz Vier-Tore-Führung sieben Minuten vor dem Ende verpasste es der zweifache Meister am letzten Hauptrunden-Spieltag in Kriens, sich mit einem Punktgewinn Rang sieben und damit das Duell mit den Innerschweizern zu sichern. Durch die 32:33-Niederlage kommt es nun zum Duell mit den Kadetten.
Kadetten im Playoff-Modus
«Wir treffen auf eine sehr gute Mannschaft mit einer aggressiven und stabilen 6:0-Deckung», weiss Trainer Hrvoje Horvat. So werden die Orangen anders als zuletzt wieder von der ersten Minute an mit voller Kraft dagegenhalten und ihre hohe Qualität auf das Spielfeld bringen müssen.
Horvat lässt sich dabei nicht vom Vorsprung in der Hauptrunde oder den bisherigen Vergleichen in dieser Spielzeit blenden. «Das werden ganz neue Spiele sein», warnt er und sagt: «Da müssen wir von der ersten Minute kämpfen und alles reinlegen. Wir müssen uns bewusst sein, dass ab Dienstag eine komplett neue Phase der Saison beginnt und Thun einen anderen Handball als in den bisherigen Duellen spielen wird. Viel aggressiver.»
Hohe Konzentration und hohes Engagement im Rückzugsverhalten und in der Deckung sind Grundvoraussetzungen, um die eigene hohe Qualität erfolgreich durchzusetzen.
«Kein Schönheitspreis»
Horvat: «In den Playoffs gibt es keinen Schönheitspreis. Kleinigkeiten werden entscheiden, wie die Tagesform bei einigen Spielern – aber wenn wir von Anfang an richtig zur Sache gehen und uns bewusst sind, wie wir auftreten müssen, Konzentration und Energie zeigen, dann werden wir uns durchsetzen.»