FC St.Gallen schlägt den FCB zum Saison-Auftakt – das sind die Noten
Stadt St. Gallen 23.07.2023 - 10:00
Beim Saisonstart schlägt der FC St.Gallen den FC Basel mit 2:1. Während die Neuen bei den Espen überzeugen, bleiben die FCB-Neuzugänge unter den Erwartungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC St.Gallen gewinnt das erste Saisonspiel 2:1 gegen den FC Basel.
- Bei den Ostschweizern überzeugen die Neuen und Captain Görtler trifft zum Sieg.
- Zwei Neuzugänge der Bebbi enttäuschen auf ganzer Linie.
Zum Auftakt in die neue Saison setzt sich der FC St.Gallen im Heimspiel gegen den FC Basel mit 2:1 durch. Eine frühe Führung der Ostschweizer wird noch vor der Pause durch Ndoye ausgeglichen. In der zweiten Halbzeit suchen die St.Galler dann die erneute Führung und finden das zweite Tor schlussendlich durch Görtler in Überzahl.
So kann der FC St.Gallen am Ende über einen Sieg zum Saisonstart jubeln. Auch die Neuzugänge machen dabei eine gute Figur. Anders ist die Gefühlslage beim FCB, bei dem besonders zwei neue Spieler enttäuschen.
FC St. Gallen
Vor einer trotz Ferien traumhaften Kulisse besiegen die Ostschweizer den FC Basel verdient.
Ein besonders Auge liegt natürlich auf den Neuen: Rückkehrer Betim Fazliji spielt, als wäre er nie weg gewesen und zeigt eine gute Partie. In der Innenverteidigung haben die Zeidler-Jungs einen neuen Turm: Den 1,95 Meter grossen Abdoulaye Diaby aus Mali. Diesen Namen sollte man sich merken! Unerschrocken geht er in jeden Zweikampf und jedes Kopfballduell – ein starker Auftritt.
Und auch das Super-League-Debüt von Inter-Leihgabe Mattia Zanotti ist ganz sicher gelungen. Der Rechtsverteidiger macht ein auffälliges Spiel. Die einzige Frage bleibt: Wie konnte er seine Grosschance aus 5 Metern nicht verwerten und den Ball stattdessen nur an die Latte hämmern?
Dazu kommt bei den St.Gallern ein sehr dynamischer Witzig, der einen guten Auftritt hinlegt. Und ein präsenter Jordi Quintilla mit guten Ideen, nicht nur bei seinem Torschuss zum 1:0. Ausserdem ist es eben kein Zufall, dass Captain Lukas Görtler, der Mentalitätsspieler Nummer 1, das Siegtor erzielt. Beim Deutschen ist der Siegeswille einfach Programm oder wurde sogar schon als Kind eingeimpft.
Dass es vorne noch Luft nach oben gibt – ist trotz des Sieges klar, aber das wissen die Ostschweizer auch selbst.
FC Basel
«Ojemine, fängt das schon wieder so an», wird sich so mancher FCB-Fan beim Saison-Auftakt gefragt haben. Auch bei den Baslern stehen die Neuen natürlich im Fokus. Nur fällt das erste Fazit ganz anders aus.
Der Spanier Jonathan Dubasin (23), von der Position ein Males-Ersatz, war in der ersten Halbzeit unterirdisch – so gut wie jeder Ball ein Fehlpass oder Ballverlust. Das Gute: Er kann jetzt nur noch positiv überraschen und zeigen, dass er viel mehr kann. Nach einem harten Duell mit St.Gallens Diaby muss er mit einer Wunde am Ohr den Platz verlassen. Ein Abschluss mit Pech, der zu seinem Auftritt passt.
Der mit vielen Vorschuss-Lorbeeren angepriesene Stürmer Thierno Barry konnte noch keinen Beweis erbringen, dass er eine Verstärkung sein kann. Der Franzose braucht wohl noch etwas Zeit – der Sprung aus der zweiten Liga Belgiens muss erstmal gemacht werden. Dass er mit Gelb-Rot noch vom Platz fliegt, passt zu seiner Leistung.
Der Einzige der drei Neuen in der Startformation, der überzeugen konnte, ist der Holländer Finn van Breemen. Beim Innenverteidiger sieht der erste Auftritt ganz vielversprechend aus.
Zum ersten Gegentor: Wenn der Ball von Marvin Hitz zur Seite abgewehrt wird – fällt das 1:0 so nicht. Die Sonnenstrahlung direkt auf den FCB Kasten, hat dabei aber auch einen Einfluss. Hitz ist sicher nicht der Sündenbock: Er zeigt ansonsten eine gute Partie und verhindert eine höhere Niederlage – zum Beispiel mit einer Parade gegen Akolo.
Schon zur Pause unter die Dusche kann Sergio Lopez. Dies, weil er über die rechte Seite mit Neuling Dubasin weder defensiv noch offensiv eine anständige Leistung abgerufen hat. Nach langer Verletzungspause wieder dabei war Arnau Comas. Seine Leistung ist erfreulich: Er spielt, als wäre er nie weg gewesen.
Das 2:1 sollten sich die Basler aber unbedingt nochmals anschauen. Es gibt eine ganze Reihe an Situationen, wo man das besser und konsequenter hätte verteidigen können. Lukas Görtler darf nie zum Abschluss kommen. Aber es ist auch klar, dass die Mannschaft des FCB noch nicht fertig zusammengestellt ist. Deshalb sollte man das erste Spiel auch noch nicht überbewerten. Auch wenn ein Startsieg für den FCB sehr wertvoll gewesen wäre.