Frauenfeld TG: Jürg fiel auf Kreditkarten-Betrüger rein

Phishing-Fälle nehmen in der Schweiz immer mehr zu. Betrüger ergaunerten von Jürg Hartmann aus Frauenfeld TG 600 Franken beim Online-Billet-Kauf.

Das Wichtigste in Kürze
- Betrügereien mit Phishing haben sich in der Schweiz innerhalb eines Jahres verzehnfacht.
- Der Thurgauer Jürg Hartmann wurde Opfer einer solchen Online-Betrugsmasche.
- Polizei und Kartenherausgeber setzen nun auf eine Präventions-Kampagne.
Jürg Hartmann aus Frauenfeld TG ist viel mit dem ÖV unterwegs. Wie so oft möchte er sich zuhause am Laptop ein Billet kaufen. Aber plötzlich sind 600 Franken weg!
Hartmann wurde Opfer von Betrügern, welche die sogenannte Phishing-Methode angewendet haben. Die Täter gelangen damit an die Kontodaten ihrer Opfer. Mit den ergaunerten Bankdaten shoppen die Betrüger danach im Internet.
Der Frauenfelder ist damit nicht allein, Betrügereien mit Phishing haben in der Schweiz stark zugenommen. Innerhalb eines Jahres haben sich die Fälle verzehnfacht.
«Das ärgert mich heute noch!»
Eigentlich ist Hartmann geübt im Billet-Kauf, trotzdem gelangt er auf eine gefälschte Internet-Seite. «Es war elf Uhr abends, ich war etwas müde und abgelenkt und habe darum nicht mehr so genau hingeschaut». Dies sagt er in der SRF-Tagesschau. «Das ärgert mich heute noch!»
An sich sei die Sicherheit von Seiten Kartenherausgeber sehr hoch, versichert der Branchenverband Swiss Debit Pay. Der Mensch sei dabei das schwächste Glied. Die Verantwortung liege aber nicht nur bei den Nutzern, sagt Geschäftsführer Thomas Weber.
«Wir investieren weiter in Präventionstechnologie. Es ist aber wie beim Autofahren. Man kann die Autos immer sicherer machen, trotzdem kann durch Unaufmerksamkeit ein Unfall passieren.»
Prävention gegen Phishing
Polizei und Kartenherausgeber wollen deshalb mit einer neuen Kampagne gegen Phishing vorgehen. SRF berichtet, dass rund ein Drittel der Opfer nicht wisse, wie der Datenklau passiere. Mit der Kampagne solle mehr Aufmerksamkeit auf die Betrugsmasche gelenkt werden.
Pascal Simmen von der Kantonspolizei Schwyz erklärt: «Täter haben viel technisches Know-how. Sie kennen sich in der psychologischen Manipulation aus, um Spuren gut verschleiern zu können.»