Neuhausen SH: Herstellung von 100'000 Pistolen für die Armee?

Für die Armee sollen 100'000 neue Pistolen angeschafft werden. Im Rennen um den Auftrag ist ein Hersteller, der jene im Kanton Schaffhausen produzieren will.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Armee will 100'000 neue Pistolen anschaffen.
- Im Rennen ist der Waffenhersteller SIG Sauer mit Produktionsstandort in Neuhausen SH.
- Auch die Schaffhauser Polizei benötigt ab 2027 neue Dienstwaffen.
Das Bundesamt für Rüstung plant, 90 Millionen Franken in 100'000 neue Armeepistolen zu investieren. So berichtete es der «Tages-Anzeiger». Mit in der Endauswahl für diesen Grossauftrag sei demnach auch das US-Unternehmen SIG Sauer. Dieses betreibt in Neuhausen am Rheinfall im Kanton Schaffhausen einen Standort.
Zur Debatte steht dabei das Modell P320. Diesem wird vorgeworfen, unbeabsichtigt Schüsse abzugeben. SIG Sauer weist diese Vorwürfe jedoch klar zurück.
Es sei «unter keinen Umständen» möglich, die Waffe ohne Betätigung des Abzugs nach hinten abzufeuern. Tests würden dies bestätigen. Ursächlich könnten ausschliesslich Fehlmanipulationen sein, heisst es in einer weiteren Mitteilung vonseiten des Schweizer Standortes, wie die «Schaffhauser Nachrichten» schreiben.

Auch die Schaffhauser Polizei plant eine Anschaffung neuer Pistolen etappenweise ab 2027, wie Mediensprecherin Bianca Gähweiler gemäss «Schaffhauser Nachrichten» bestätigt.
Bei den Modellen sei entscheidend, «dass die Dienstwaffe zeitgemäss ist und den Bedürfnissen der Schaffhauser Polizei vollumfänglich entspricht». Welche schlussendlich das Rennen macht, ist noch unklar.
SIG Sauer produziert in Neuhausen
Zurück zur Armee: Offiziere betonten jüngst gegenüber dem «Blick» jahrzehntelange positive Erfahrungen mit Waffen von SIG Sauer.
Die «Offiziersgesellschaft Panzer» wünscht sich, dass die bestellten Pistolen ausschliesslich in der Schweiz hergestellt werden. SIG Sauer wäre mit seinem Standort in Neuhausen der einzige der in der Endauswahl stehenden Hersteller, welcher dies leisten könnte.
Bei welcher die Handfeuerwaffen letztendlich in Auftrag gegeben werden, entscheidet das Bundesamt für Rüstung voraussichtlich im Dezember.