Überraschend wenige Bündner Jäger beantragen Schalldämpfer

Chur,
Bis Ende Juni haben lediglich 610 Bündner Jäger einen Antrag auf Nutzung von Schalldämpfern gestellt. Dies sind deutlich weniger als erwartet.

610 Bündner Jägerinnen und Jäger haben bis Ende Juni ein Gesuch gestellt, um mit einem Schalldämpfer auf die Jagd gehen zu dürfen. Das Interesse liegt damit deutlich unter den Erwartungen des kantonalen Jagdvereins.
In diesem Jahr dürfen Jägerinnen und Jäger in mehreren Kantonen neu mit Schalldämpfern schiessen. Dies erlaubt die neue eidgenössische Jagdverordnung. Die Bündner Kantonspolizei erhielt bisher 610 Gesuche, wie sie am Mittwoch auf Anfrage von Keystone-SDA erklärte.
«Ich bin überrascht, dass es so wenige sind», erklärte Tarzisius Caviezel, Präsident des Bündner Jagdvereins, gegenüber der Nachrichtenagentur.
Erwartungen nicht getroffen
Er habe erwartet, dass rund die Hälfte der 5500 Jagenden ein Gesuch für den Einsatz von Schalldämpfern einreichen würden, also um die 2500. Allerdings fange die Jagdsaison erst in zwei Monaten an. Vielleicht würden die Anträge noch zunehmen, sagte Caviezel.
Der metallische Zylinder am Ende des Gewehrs mache den Knall um rund 30 Dezibel leiser. Er darf während der Hochjagd, der Steinwildjagd und der Sonderjagd eingesetzt werden. Dies ist eine Premiere, da der Einsatz von Schalldämpfern bisher während der Jagd verboten war.