WEF-Zwangsräumung: Selbst Davoser Familien mussten weg!

Sogar Davoser Familien werden während des World Economic Forum (WEF) zwangsgeräumt. Das sorgt für Unmut im Dorf – und rechtliche Schritte.

Das Wichtigste in Kürze
- Während des WEF mussten einige Davoser Mieter ihre Wohnungen räumen.
- Teilweise waren sogar Familien mit Kindern betroffen.
Das jährliche World Economic Forum (WEF) verwandelt Davos in eine Bühne für Politik und Wirtschaft. Viele Restaurants und Geschäftslokale werden dann zu extrem hohen Preisen vermietet. Auch Wohnungen werden immer öfter an WEF-Gäste vergeben.
Davoser Vermieter wittern ein schnelles Geschäft. Dieses Jahr mussten scheinbar sogar ortsansässige Familien und Einzelpersonen ihre Wohnungen räumen.
Mieterverband Graubünden schlägt Alarm
Der Bündner Mieterinnen- und Mieterverband (MVGR) verzeichnet für 2025 mehrere Meldungen betroffener Mieter. Mietverträge enthalten zunehmend Klauseln, die eine Räumung während des WEF vorsehen. Laut «Südostschweiz» stuft der Verband solche Klauseln aber als «unzulässig und damit nichtig» ein.
Der MVGR ruft Betroffene dazu auf, sich zu melden, um rechtliche Schritte zu prüfen. Die Fälle sollen juristisch geprüft werden.
Bisher seien rund zehn Meldungen beim Verband eingegangen, heisst es. Doch der Präsident des MV Graubünden, Joshua Wada, geht von einer hohen Dunkelziffer aus.
Auch Familien betroffen
Nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Familien mit Kindern sind von den Räumungen betroffen. Normalerweise erhalten die Betroffenen dann Geld für die zehn Tage zurück oder eine Monatsmiete wird erlassen, wie die «Südostschweiz» weiter berichtet.
Besonders ärgerlich sei laut Wada ein Fall, bei dem eine Familie während des WEF ohne Entschädigung ausziehen musste.

Früher konnte man leichter auf eine andere Wohnung während des WEF ausweichen. Doch heute herrsche in Davos eine akute Wohnungsnot, weshalb Alternativen fehlen.
Der MVGR prüft aktuell die eingegangenen Fälle mit Rechtsexperten. Entscheidend sei, ob ein Betroffener den Schritt vor die Schlichtungsbehörde oder ein Gericht wagt.