Wolf attackiert Herdenschutzhund – Bauern hässig: Sie «lernen dazu!»
Sarganserland 08.08.2024 - 07:13
Der Wolf reisst in Flumserberg zahlreiche Schafe. Auch einen Herdenschutzhund hat es jetzt erwischt. Der Bauernverbands-Präsi ist sicher: Die Raubtiere lernen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Wolfspaar sorgt in Flumserberg SG für rote Köpfe.
- Nach zahlreichen Schafen wurde zuletzt auch ein Herdenschutzhund verletzt.
- Der Bauernverband glaubt, der Wolf lerne dazu – es sei wie ein «Wettrüsten».
Die Lage in der Region Flumserberg SG spitzt sich zu. In den letzten Wochen hat ein Wolfspaar dort über 30 Schafe gerissen. Und nun wurde ein Herdenschutzhund so schwer verletzt, dass er zurzeit nicht mehr einsatzfähig ist.
Geschossen werden dürfen die beiden Tiere nicht – sie haben Junge.
Der Bauernverband St. Gallen reagiert empört und lädt am Dienstag mit Vertretern der SVP zur Medienkonferenz ein.
«Es ist wie ein Wettrüsten»
«Die Wölfe lernen dazu, das ist das grosse Problem», sagt Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbands, im SRF-Interview. Sie würden mittlerweile immer mehr Herdenschutzmassnahmen überwinden.
«Es ist ein wie Wettrüsten zwischen den Wölfen und uns, die versuchen, noch besser zu werden.» Die Situation sei «sehr schwierig».
«Am Ende geht es darum, wer am längeren Hebel sitzt. Das macht unsere Leute fertig», bekräftigt der Mitte-Nationalrat.
Konkret fordern die Bauern ein vehement schärferes Vorgehen gegen die «Problemtiere». Der Weg gegen den Wolf von Bundesrat Albert Rösti solle weiterverfolgt und intensiviert werden. Die neue Jagdverordnung brauche noch Nachbesserungen.
Auch SVP-Ständerätin Esther Friedli findet in Flums deutliche Worte: «Schadstiftende Wölfe und Rudel müssen umgehend zum Abschuss freigegeben werden. Und zwar nicht nur die Hälfte der Jungtiere, sondern das ganze Rudel», fordert sie.
Gruppe Wolf Schweiz wehrt sich
Anderer Meinung ist David Gerke, der Geschäftsführer der Gruppe Wolf Schweiz. Gegenüber SRF meint er: «Wir wissen, dass einzelne Wölfe durchaus mehr Schäden anrichten können als ganze Rudel.»
Erfahrungswerte aus der Vergangenheit würden diese These stützen, so Gerke. «Ein gut erzogenes Rudel ist besser als kein Rudel. Wo keine Rudel sind, wandern ständig neue Wölfe zu.»