Appenzellerland

Zelt-Touris sorgen am Fählensee für rote Köpfe!

Marie Augustin
Marie Augustin

Appenzell,

Am Appenzeller Fählensee mehren sich die Camper und schlagen teils über mehrere Tage ihre Zelte auf. Für einige wird der steigende Tourismus zum Problem.

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Ein Zelt am Fählensee: mittlerweile sieht man dort öfters Menshen campieren. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Fählensee steigt der Tourismus-Druck.
  • Campierende stellen vermehrt über Tage ihre Zelte an dem See auf.
  • Auf die örtliche Flora und Fauna kann das negative Auswirkungen haben.

Sepp Inauen führt seit einem Jahrzehnt die Appenzeller Fählenalp. Dort können Wanderinnen und Wanderer übernachten und sich verpflegen lassen.

Doch dieses Angebot scheint bei Besuchenden nicht immer die erste Wahl zu sein. «Die schlafen lieber draussen», sagt Inauen gegenüber der «Appenzeller Zeitung».

Viele schlagen ihr Zelt am Ufer auf und bleiben teilweise sogar bis zu vier Nächte lang. «22 Zelte und etwa 50 Leute» sind es am 19. Juni, kommentiert ein geübter Alpsteingänger gemäss der Zeitung auf Facebook.

Im Innerrhoder Kanton sucht man nach einer Lösung, um die Wildcamper loszuwerden. Denn deren Zelte beeinflussen auch die örtliche Flora und Fauna negativ. Stattdessen fördert der Kanton Übernachtungen in Berggasthäusern.

Camper hinterlassen Spuren

Aus aller Welt würden sie mit ihren Zelten mittlerweile anreisen, so Inauen. Er hat inzwischen beschlossen: «Gratis mache ich das nicht mehr.» Zwölf Franken nimmt er nun pro Nacht und Person draussen.

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Fast täglich wird der einst unbekannte Fählensee von Zeltenden besucht. (Archivbild) - keystone

Denn einige Camper würden etwa Müll hinterlassen und Feuerstellen bauen.

Diskussion auf Facebook

Dass der Tourismus-Druck am Fählensee steigt, wird derweil auch in den sozialen Medien thematisiert.

«Die armen Wildtiere», zitiert die «Appenzeller Zeitung» einen Facebook-Kommentar. «Solange jeder seinen Müll wieder mitnimmt, passt das doch», hält ein anderer dagegen.

Hältst du ein Zelt-Verbot an dieser Stelle für sinnvoll?

Inauen will das Campieren dulden, solange sich die Tourismus-Zahlen noch im Rahmen halten. In dem sensiblen Weidegebiet wachsen seltene Blumen, «die Fählenalp verhunzen» will er nicht.

«Wenn ich jemanden ausserhalb der Zone beim Zelten erwische, muss er zusammenpacken», hält er fest.

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