Dreifachhalle Feld erhält nachhaltige Wärmeversorgung

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Flawil,

Der Gemeinderat Flawil genehmigt die Anpassung des Nahwärmeverbunds für die Dreifachhalle. Fernwärme und Eisspeicher sorgen künftig für erneuerbare Energie.

Gemeindehaus in Flawil.
Gemeindehaus in Flawil. - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Gemeinde Flawil mitteilt, ist der Neubau der Dreifachhalle mit Musikschulzentrum im Feld ist in vollem Gange. Nun hat der Gemeinderat eine Optimierung des Nahwärmeverbunds genehmigt. Damit werden alle Bereiche künftig vollständig mit erneuerbarer Energie beheizt.

Der Neubau der Dreifachhalle mit Musikschulzentrum Feld beschäftigt den Gemeinderat und die operative Ebene der Gemeinde Flawil seit längerer Zeit. Bestandteil des Neubauprojekts ist der Bau einer Energiezentrale für den Nahwärmeverbund Feld im Untergeschoss der neuen Turnhalle.

Damit soll das gesamte Netz mit möglichst erneuerbarer Energie erzeugt werden. Geplant war der Bau einer Eisspeicherheizung mit PVT-Modulen auf dem Dach der Turnhalle kombiniert mit einem Blockheizkraftwerk sowie einer Gasheizung zur Abdeckung der Lastspitzen.

Gemäss Konzept sollten rund 70 Prozent des Energiebedarfs erneuerbar (Eisspeicher, PVT-Module) und die verbleibenden 30 Prozent mit dem Blockheizkraftwerk (BHKW) und der Gasheizung produziert werden.

Neue Umstände mit Fernwärme Flawil

Während der gesamten Projektentwicklung war das Konzept der Eisspeicherheizung stets umstritten. Verschiedene Interessengruppen brachten Varianten ein und stellten Forderungen.

Das Konzept wurde mehrfach überprüft und diskutiert. Der Gemeinderat hielt stets am Konzept fest. Im Herbst 2024 entschieden die Technischen Betriebe Flawil, ein Fernwärmenetz mit einer Wärmerückgewinnung aus dem gereinigten Abwasser der ARA Oberglatt zu bauen.

In der Folge wurde durch die Gemeinde in Zusammenarbeit mit den Technischen Betrieben und den Fachplanern geprüft, wie die Fernwärme zur Optimierung der Wärmezentrale unter Beibehaltung des sich bereits im Bau befindlichen Eisspeichers genutzt werden kann. Im Fokus stand dabei der Ersatz der Gasheizung und des BHKW durch Fernwärme.

Nahwärmeverbund künftig geteilt

Die Analyse der benötigten Energiemengen und Leistungen zeigte, dass mit dem geplanten Eisspeicher und ohne das (BHKW) und der Gasheizung die neue Turnhalle mit Musikschulzentrum sowie das Oberstufenzentrum (Trakt 1-5) beheizt werden können.

Dies ermöglicht die Aufteilung des Nahwärmeverbunds in einen Teil, der mit dem Eisspeicher betrieben wird und einen Teil, der mit Fernwärme betrieben wird. Die Situation stellt sich damit wie folgt dar:

Gemeinde nicht mehr Wärmelieferant

Der Gemeinderat hat das überarbeitete Konzept im Juni 2025 genehmigt. Durch die Aufteilung des Nahwärmeverbunds in einen autonom betriebenen Teil der Gemeinde Flawil mit dem Eisspeicher für das Oberstufenzentrum (OZ) und dem verbleibenden Nahwärmeverbund mit Fernwärmeanschluss kann die Anlage massiv vereinfacht werden.

Zudem ist kein Gas mehr erforderlich und beide Teilsysteme werden vollständig mit erneuerbarer Energie betrieben. Für den Betrieb des Eisspeichers ist die Gemeinde Flawil verantwortlich. Da dieser nun ausschliesslich das OZ versorgt, ist die Gemeinde nicht mehr Wärmelieferant für Dritte.

Der Nahwärmeverbund bleibt bestehen, wird jedoch autonom mit Fernwärme versorgt und durch die TBF betrieben. Für die Gemeinde entfällt dadurch die Administration des Nahwärmeverbunds.

Wärmezentrale bleibt bestehen

Durch die beschriebenen Anpassungen entfällt zwar die Gasheizung und das BHKW. Es wird jedoch weiterhin eine Wärmezentrale für den gesamten Perimeter des Nahwärmeverbunds im Neubau der Turnhalle betrieben.

Ebenso ändern sich die Eigentumsverhältnisse des Nahwärmeverbunds nicht und die Eisspeicherheizung wird wie geplant umgesetzt. Die wesentlichen Merkmale des Projekts zum Zeitpunkt der Urnenabstimmung bleiben somit bestehen.

Das Fernwärmenetz wird voraussichtlich erst nach Fertigstellung des Neubaus in Betrieb gehen. Bis dahin kann die bestehende Heizzentrale im Trakt 1 des Oberstufenzentrums zur Versorgung des Nahwärmeverbunds weiterverwendet werden. Sobald das Fernwärmenetz in Betrieb ist, wird diese zurückgebaut.

Kosten werden verteilt

Durch die Anpassung der Wärmeerzeugung bzw. den Fernwärmeanschluss entstehen einerseits beim Bauprojekt der Turnhalle Mehr- und Minderkosten und andererseits sind Anpassung am Nahwärmeverbund notwendig.

Die Nettokosten bilden die Kosten für den ökologischen Mehrwert für den Verzicht auf fossile Energieträger ab. Da dieser Mehrwert allen Bezügern des Nahwärmeverbunds zugutekommt, werden diese Kosten auf Basis der benötigten Leistung und individueller Installationsanpassungen aufgeteilt und betragen pro Partei rund 150’000 Franken.

Die gesamten Kosten für die Anpassung der Wärmeerzeugung sowie die Beiträge der reformierten Kirchgemeinde und der Genossenschaft Seniorenwohnungen Flawil fliessen in die Baukostenrechnung des Neubaus ein. Die Nettokosten für den Gemeindeanteil können aufgrund von Vergabeerfolgen und Rückstellungen aus Projektänderungen voraussichtlich innerhalb des von der Bürgerschaft genehmigten Baukredits realisiert werden.

Projektfortschritt ohne Zusatzkredit

Der Gemeinderat verzichtete deshalb auf die Gewährung eines Nachtragskredits. Die geplanten Anpassungen sind in enger Absprache mit der reformierten. Kirchgemeinde sowie der Genossenschaft Seniorenwohnungen Flawil erfolgt.

Beide Partner unterstützen die Anpassungen und die dafür notwendigen formellen Beschlüsse sind in Arbeit.

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