Diessenhofen senkt Stromkosten deutlich

Trotz höherer Abgaben sinken die Strompreise: Haushalte sparen ab 2026 rund 6,4 Prozent, Betriebe profitieren gar von über zehn Prozent tieferen Kosten.

Wie die Stadtgemeinde Diessenhofen mitteilt, sinken die Gesamtkosten für die Kunden trotz steigender kommunaler Abgaben und neuer Vorgaben – möglich wurde dies dank eines erfolgreichen Stromeinkaufs und eines effizienten Betriebs.
Für einen typischen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4500 Kilowattstunden bedeutet dies eine Reduktion der Stromkosten um 6,4 Prozent. Auch Unternehmen profitieren: Bei einem mittleren Industriebetrieb mit rund 150‘000 Kilowattstunden Jahresverbrauch und 50 Kilowatt Leistung sinken die Gesamtkosten sogar um über zehn Prozent.
Die Gründe dafür liegen vor allem in der günstigen Beschaffungssituation. Der Energiemarkt befindet sich auf einem vergleichsweise tiefen Preisniveau, bleibt aber volatil.
Die Energie konnte kostengünstiger beschafft werden und vorausschauende Investitionen sowie ein sorgfältiger Unterhalt der Anlagen wirken sich positiv auf die Tarife aus.
Konzessionsabgabe wird ab 2026 erhöht
Daneben gibt es jedoch auch Faktoren, die zu Mehrkosten führen. So steigen 2026 die Kosten für die Stromreserve des Bundes an, und Swissgrid erhebt neu solidarisierte Netzkosten.
Zudem verlangt der Bund, dass die Messkosten künftig separat ausgewiesen werden. Auf kommunaler Ebene hat der Stadtrat Diessenhofen beschlossen, die Konzessionsabgabe per 1. Januar 2026 von 0,5 auf 0,75 Rappen pro Kilowattstunde anzuheben.
Diese Anpassung trägt den gestiegenen finanziellen Anforderungen der Stadt Rechnung, insbesondere im Bereich Infrastruktur, Unterhalt öffentlicher Anlagen sowie bei Investitionen in Klimaschutz und Energiewende. Die Konzessionsabgabe stellt eine faire Beteiligung der Energieversorger an der Nutzung des öffentlichen Raums dar.
Neue Tarife mit Entlastung und klarer PV-Vergütung
Insgesamt ergibt sich damit ein ausgewogenes Bild: Einerseits steigen gewisse Abgaben und Kostenbestandteile, andererseits führen günstige Energiepreise zu einer deutlichen Entlastung für Haushalte und Unternehmen. Die EVD kann so die Versorgungssicherheit auf hohem Niveau gewährleisten und gleichzeitig die Tarife für ihre Kunden spürbar senken.
Ab 2026 vergütet die EVD Strom aus Photovoltaikanlagen nach dem schweizweit harmonisierten Referenz-Marktpreismodell. Damit erhalten Produzenten den vom Bundesamt für Enbergie (BfE) berechneten Referenzmarktpreis, bei kleineren Anlagen gelten gesetzliche Mindestvergütungen. So bleibt die Rentabilität von PV-Anlagen auch bei tiefen Marktpreisen gesichert und die Vergütung transparent und nachvollziehbar.
Unverändert im Angebot bleiben zudem die regional produzierten Naturstromprodukte Aqua Eco, Aqua Bio, Aqua Sun und Aqua Business. Mit deren Wahl können Kunden die Ziele der Energiestadt Diessenhofen und die Schweizer Energiestrategie 2050 aktiv unterstützen.
Die neuen Tarife wurden am 19. August 2025 vom Stadtrat genehmigt und sind auf der Webseite der Gemeinde zu finden.