Stadtentwicklung: Grünräume als Zukunftsprogramm

Romanshorn präsentiert ein neues Grün- und Freiraumkonzept: Es schafft die Grundlage für eine nachhaltige Stadtentwicklung und kühlt das Stadtklima.

Wie die Gemeinde Romanshorn schreibt, dient das umfassende Grün- und Freiraumkonzept (GFK) der Hafenstadt als strategisches Instrument für die Planung und Entwicklung des öffentlichen Raums – mit Fokus auf Klimaanpassung, Biodiversität, Aufenthaltsqualität und koordinierte Zusammenarbeit innerhalb der Stadtverwaltung.
Entwicklung mit breitem Einbezug
Das Konzept basiert auf den Legislaturzielen 2023–2027 des Stadtrats und stellt eine neue Haltung gegenüber dem Stadtraum in den Vordergrund: Strassen, Plätze, Parks und Grünflächen sollen nicht mehr primär funktional, sondern ganzheitlich betrachtet und gestaltet werden.
Ziel ist es, Räume zu schaffen, die sowohl ökologisch wertvoll als auch sozial nutzbar und gestalterisch ansprechend sind.
Entwickelt wurde das Konzept in einem partizipativen Prozess. Neben Fachpersonen aus der Stadtplanung, Umwelt, Tiefbau und Stadtgärtnerei wurden auch interessierte Einwohner einbezogen.
In öffentlichen Befragungen, runden Tischen mit dem Gewerbe sowie Jugendbeteiligungen konnten vielfältige Bedürfnisse und Perspektiven gesammelt und integriert werden.
Alle Grün- und Freiflächen klassifiziert
Kerne des Konzepts sind das sogenannte Freiraumportfolio, der Entwicklungsplan, ein «Quick-Wins-Programm» sowie ein detaillierter Massnahmenkatalog.
Das Freiraumportfolio klassifiziert sämtliche Grün- und Freiräume der Stadt – auch solche auf privatem Grund – nach ihrer Funktion und Nutzung. Der Entwicklungsplan priorisiert 78 Freiräume nach Aufwertungsbedarf und Machbarkeit.
Erste Umsetzungen wie der Isola-Park oder temporäre Bepflanzungen in der Alleestrasse sind bereits erfolgt.
Auf Klimaanpassung reagieren können
Ein zentrales Thema des GFK ist die Klimaanpassung. Romanshorn nutzt seine Lage am Bodensee und den Wald als natürliche Kühlzonen, muss aber auch auf zunehmende Hitzetage und Versiegelung reagieren.
Das Konzept enthält konkrete Vorschläge zu Baumpflanzungen, versickerungsfähigen Belägen, Regenwassermanagement und biodiverser Bepflanzung.
Die Stadt erhält zudem Klimaanalysekarten des Kantons Thurgau als Planungsgrundlage.