Lebendige Nacht: Neue Fledermausarten in St.Gallen dokumentiert

Nau.ch Lokal
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Stadt St. Gallen 28.11.2024 - 18:13

Im Sommer haben Freiwillige in Wohnsiedlungen der Stadt bioakustische Fledermausaufnahmen gemacht. Sieben Arten wurden nachgewiesen. Zwei sind vor Ort neu.

Fledermaus Fell Baum braun
Die Pipistrellus pygmaeus oder Mückenfledermaus, (Symbolbild) - Depositphotos

Wie die Stadt St.Gallen mitteilt, hat StadtWildTiere St.Gallen im Sommer 2024 mit interessierten St.Gallern die nächtlichen Insektenjägerinnen untersucht.

Zwischen Juni und August haben über 25 Freiwillige in Wohnsiedlungen bioakustische Fledermausaufnahmen gemacht.

An allen Standorten konnten Fledermäuse beobachtet werden und insgesamt wurden mindestens sieben Fledermausarten nachgewiesen – mit der Alpenfledermaus und der Mückenfledermaus sogar zwei Arten, die bisher in St.Gallen noch nicht dokumentiert wurden.

Vielfältige Fledermausfauna in St.Gallen

Durch die Aktion «Lebendige Nacht: Fledermäuse in St.Gallen» konnte gezeigt werden, dass die nächtlichen Flugkünstlerinnen in allen untersuchten Wohnsiedlungen der Stadt vorkommen.

95 Prozent der aufgenommenen Fledermausrufe stammten von den weitverbreiteten Zwerg- und Rauhautfledermäusen. Diese beiden Arten sind bekannt dafür, dass sie im Siedlungsgebiet gut zurechtkommen. Sie finden in kleinen Spalten an Gebäuden, wie in Rollladenkästen oder Dachvorsprüngen geeignete Tagesverstecke und sind toleranter gegenüber nächtlichem Kunstlicht.

Die restlichen Rufe stammten von mindestens fünf weiteren Arten wie dem grossen Abendsegler oder der Wasserfledermaus. Besonders erfreulich war der Nachweis einer gefährdeten Langohrfledermaus.

Ebenso erfreulich waren die Erstnachweise der Mückenfledermaus und der Alpenfledermaus auf dem Gebiet der Stadt St.Gallen. Beide Arten sind auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten als potenziell gefährdet eingestuft.

Lichter aus für die Fledermäuse

Die Nachweise teils gefährdeter und lichtscheuer Fledermausarten zeigen auf, dass auch seltene Arten im Siedlungsraum vorkommen.

Damit diese Arten weiterhin geeignete Lebensräume in der Stadt vorfinden, braucht es naturnah gestaltete Wohnsiedlungen, Gärten und Grünräume, die miteinander vernetzt sind und nachts nicht oder nur nach Bedarf beleuchtet sind.

Hilfestellung bieten der Leitfaden «Tiere in Haus und Garten» oder die Stiftung Fledermausschutz.

«StadtWildTiere» St.Gallen für Wildtiere im Siedlungsraum

Die Melde- und Informationsplattform «StadtWildTiere» ist ein schweizweites Projekt.

In St.Gallen wird das Projekt im Rahmen von «Natur findet Stadt» von der Stadt St.Gallen, vom WWF St.Gallen, von Pro Natura St.Gallen-Appenzell, dem Naturmuseum St.Gallen und vom Naturschutzverein St.Gallen und Umgebung getragen.

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