Zuzwil schliesst 2024 mit höherem Defizit als erwartet ab

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Wil,

Die Jahresrechnung 2024 von Zuzwil weist ein Defizit von 2,38 Millionen Franken aus. Sinkende Einnahmen und höhere Ausgaben führten zu einer Verschlechterung.

Blick auf die Gemeinde Zuzwil (SG).
Blick auf die Gemeinde Zuzwil (SG). - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Gemeinde Zuzwil berichtet, ist nun eingetroffen, was aufgrund des Steuerabschlusses 2024 vorhersehbar war. Der Jahresabschluss 2024 ist schlechter als angenommen. Dies ist auf verschiedene Gründe zurückzuführen: Weil der Grundstückshandel zurückgegangen ist, sanken die Einnahmen aus Grundbuchgebühren und Grundstückgewinnsteuern.

Mehr Menschen werden pflegebedürftig, was höhere Ausgaben für die Pflegefinanzierung von 140'000 Franken verursachte. Die Kosten für das abgelehnte Hochwasserschutzvorprojekt «Teilausbau mit Rückhaltebecken» wurden ausserplanmässig abgeschrieben und schliesslich gingen 555'000 Franken weniger Steuern ein als budgetiert.

Andererseits gab die Gemeinde in einigen Bereichen weniger aus, insbesondere für die Bildung oder für den Strassenbau, weil geplante Projekte noch nicht spruchreif waren. Schliesslich stieg der budgetierte Aufwandüberschuss 2024 von 2'166'600 Franken auf 2'381'574,93 Franken. Der Gemeinderat beantragt, das Defizit mit einem Bezug aus dem freien Eigenkapital zu decken.

Trotz Defizit keine Steuererhöhung

Das Budget 2025 rechnet mit Aufwänden von 29'839'600 Franken und Erträgen von 28'143'500 Franken, was ein Defizit von 1'696'100 Franken ergibt. Die prognostizierten Ausgaben sinken gegenüber dem Jahr 2024 um rund 37'000 Franken. Die vom Gemeinderat evaluierten Sparmassnahmen von einigen 100'000 Franken tragen Früchte.

Einerseits wurden der Personalaufwand und die Anlässe für die Bevölkerung optimiert und die Einnahmen optimistisch budgetiert. Andererseits unterschied er zwischen «sinnvollen», «wünschbaren» und «wichtigen» Projekten.

Deshalb bleiben unter anderem auch im Jahr 2025 der Begegnungsplatz, der Kreisel Grünhof oder die Sitzmöglichkeiten entlang des Fussballplatzes an der Herbergstrasse unverändert. Die Weihnachtsbeleuchtung soll vorerst auf die Dorfkerne von Zuzwil, Weieren und Züberwangen beschränkt bleiben.

Die altrechtlichen Sondernutzungspläne sollen dann überarbeitet werden, wenn das Baureglement und der Zonenplan rechtskräftig sind. Trotz des Defizits 2024 und des mutmasslichen Defizits 2025 sollen der Steuerfuss 2025 bei 77 Prozent und der Grundsteueransatz bei 0,4 Promille vom Verkehrswert unverändert bleiben.

Investitionen steigen für das Jahr 2025 auf 1,83 Millionen Franken

Die Gemeinde investierte im Jahr 2024 insgesamt 1,32 Millionen Franken, im Jahr 2025 sollen es 1,834 Millionen Franken sein. Über eine halbe Million Franken flossen das letzte Jahr in das provisorische Rasen-Trainingsspielfeld an der Herbergstrasse und die temporären Garderoben beim Fussballplatz Züberwangen.

Für die Sanierung des Gemeindehauses wurden rund 360'000 Franken aufgewendet, rund 247'000 Franken sind im Jahr 2025 noch zu leisten. Die Sanierung der Mitteldorf- und Unterdorfstrasse kostete knapp 302'000 Franken, 487'000 Franken werden für die Abschlussarbeiten im Jahr 2025 fällig.

Der grösste Posten in diesem Jahr wird die Sanierung der Weierenstrasse sein: 900'000 Franken werden dafür bereitgestellt. Nachdem im Jahr 2024 noch Kosten für den Hochwasserschutz am Dorfbach für das Vorprojekt «Rückhaltebecken mit Teilausbau» von 91'000 Franken anfielen, wird dieses Jahr für die Projektierung des Vollausbaus mit Ausgaben von 200'000 Franken gerechnet.

Den Ausgaben im Jahr 2024 stehen Einnahmen von Kanalisationsanschlussbeiträgen von knapp 147'000 Franken gegenüber, im Jahr 2025 wird mit Anschlussbeiträgen von 225'000 Franken gerechnet.

Blick in die Zukunft

Aus heutiger Sicht können die prognostizieren Aufwandüberschüsse mit den Einnahmen und aus dem freien Eigenkapital gedeckt werden. Sobald die geplanten grossen Investitionen wie beispielsweise der Hochwasserschutz am Dorfbach zur Ausführung gelangen, ist der Steuerfuss voraussichtlich anzupassen.

Der Gemeinderat setzt sich jährlich intensiv mit den effektiven und prognostizierten Zahlen auseinander. Dank der früheren positiven Rechnungsergebnisse konnte die Gemeinde ein Polster von freiem Eigenkapital bilden.

Dieses wird jedoch gemäss Finanzplan bis in das Jahr 2029 voraussichtlich auf rund 2,7 Mio. Franken schrumpfen. Wie sich allerdings die vom Kanton angekündigten Sparmassnahmen auf die Gemeinden auswirken, ist heute offen.

Der Gemeinderat ist zusammen mit der Verwaltung bestrebt, die Einnahmen und Ausgaben im Griff zu behalten und die kommunalen Aufgaben effizient und dienstleistungsorientiert auszuführen.

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