Über die Zukunft des Projekts Wil West wird an der Urne entschieden

Nach der Schlussabstimmung im Kantonsrat haben die Grünen und die SVP das Ratsreferendum gegen den Verkauf des Areals Wil West an den Kanton Thurgau ergriffen.

Auf dem Areal Wil West sollen irgendwann rund 3000 neue Arbeitsplätze entstehen. Es ist das grösste Standortförderungsprojekt in der Ostschweiz. 2022 lehnten aber die St. Galler Stimmberechtigten überraschend einen Kredit von 35 Millionen Franken für die Entwicklung des Gebiets ab.
Damit brauchte es einen neuen Anlauf. Die St. Galler Regierung schlug vor, die Parzellen für Wil West an den Kanton Thurgau zu verkaufen. Es handelt sich um Land, das früher zur Psychiatrischen Klinik in Wil gehörte und auf Thurgauer Boden liegt.
Eine deutliche Mehrheit des Kantonsrat hatte sich für den Verkauf an den Nachbarkanton ausgesprochen. Im Juni war ein Rückkommensantrag der SVP mit 87 gegen 29 Stimmen abgelehnt worden.
In der Schlussabstimmung am Mittwoch war es mit 89 gegen 25 Stimmen bei drei Enthaltungen ein ebenso klares Ja.
Ratsreferendum durchgesetzt
Nach der Schlussabstimmung setzten dann aber Grüne und SVP mit 42 gegen 74 Stimmen bei zwei Enthaltungen das Ratsreferendum durch. Nötig dafür waren 40 Stimmen.
Man wolle die wirtschaftliche Entwicklung in der Region Wil nicht verhindern, sagte SVP-Fraktionschef Sascha Schmid. Eine Neuauflage eines Projekts, das an der Urne abgelehnt wurde, müsse aber nochmals dem Volk vorgelegt werden.
die Grünen seien bei der Abstimmung im Kantonsrat über die erste Vorlage die Einzigen gewesen, die das Projekt abgelehnt hätten, erinnerte Daniel Bosshard, Kantonsrat der Grünen. Auch er erklärte: Wer das Volk einmal gefragt habe, dürfe es beim zweiten Mal nicht übergehen.