Dreimal abgelehnt! Einbürgerungszoff um Kosovaren in Uttwil
Bodensee 06.09.2024 - 09:44
Die Einbürgerung eines kosovarischen Ehepaars wurde dreimal abgelehnt. Doch das in Uttwil TG lebende Paar kämpft weiter – oder auch nicht?
Das Wichtigste in Kürze
- Die Einbürgerung eines kosovarischen Ehepaars in Uttwil wurde dreimal abgelehnt.
- Vor elf Jahren hatte es das erste Gesuch gestellt.
- Angeblich geht es nun in das nächste Verfahren.
Seit 1996 lebt ein aus dem Kosovo eingewandertes Ehepaar in Uttwil TG. Seit 2013 wurden drei Einbürgerungsgesuche des Paares abgelehnt – zuletzt im Mai dieses Jahres. Dies berichtet die «Thurgauer Zeitung».
SVP-Kantonsrat: Ehepaar «absolut nicht integriert»
Doch es scheiterte an der angeblich mangelnden sozialen Integration des Ehepaars: Diese wurde ihm von der Mehrheit der Versammlungsteilnehmer abgesprochen.
Laut SVP-Kantonsrat Josef Arnold seien die beiden «absolut nicht integriert» und hätten das Bürgerrecht nicht verdient. Die Zeitung schreibt, dass die Kosovaren den Entscheid zur Ablehnung erneut nicht akzeptieren wollen. Laut der Gemeinde hat der Ehemann Rekurs angemeldet.
Ehemann streitet erneute Verfahrensaufnahme ab
Er selbst bestreitet das: «Ich mache nicht weiter und möchte mich zu nichts äussern», schreibt er. Es erstaune ihn, dass die Gemeinde eine solche Information herausgegeben habe. Allein aus Datenschutzgründen seien seiner Meinung nach Auskünfte über private Verfahren verboten.
Bereits Anfang Juni äusserte der 61-Jährige, am Ende seiner Kräfte zu sein, den Kampf aufzugeben und nur noch seine Ruhe zu wollen.
Arnold findet derweil gegenüber der «Thurgauer Zeitung» scharfe Worte für den vermeintlichen neuen Einbürgerungsversuch: «Offenbar begreifen die beiden immer noch nicht, was Demokratie bedeutet. Ihr Verständnis dafür ist gleich null. Wir sind an einem Tiefpunkt der Demokratie angelangt», äussert er.
Das Ehepaar hatte bereits in der Vergangenheit seine Mühe zur Integration betont: «Wir haben für das Einbürgerungsverfahren bezahlt und viel Aufwand betrieben, um die Belege für unsere soziale Integration, unsere wirtschaftlichen Verhältnisse und nicht zuletzt unsere Sprachkenntnisse beizubringen.»