ETH-Studie sieht in Thurgauer Strassenprojekt N23 ein Kostendilemma

Keystone-SDA Regional
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Frauenfeld,

Eine ETH-Studie stuft geplante Ortsumfahrungen der Nationalstrasse N23 im Thurgau als finanziell untragbar ein.

Albert Rösti priorisiert Ausbauprojekte
Die vom Uvek unter Bundesrat Rösti in Auftrag gegebene Studie empfiehlt, für die Umfahrungen Weinfelden und Amriswil Nord mit Anschluss Romanshorn auf der N23 alternative Lösungen zu prüfen. - keystone

Eine Studie der ETH hat geplante Ortsumfahrungen der Nationalstrasse N23 im Thurgau als zu teuer eingestuft. Die Projekte könnten aufgrund des «Kostendilemmas» in dieser Form auch langfristig nicht priorisiert werden.

Es seien insbesondere für die Umfahrung Weinfelden sowie die Umfahrung Amriswil Nord einschliesslich Anschluss Romanshorn auf der N23 durch den Thurgau alternative Lösungen zu suchen, hielt die am Donnerstag veröffentlichte Studie fest. Diese gab das eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) von Albert Rösti (SVP) in Auftrag. Die Resultate sollen Grundlage für politische Entscheide bezüglich Verkehrsprojekte liefern.

Seit Jahren verlangen bürgerliche Politiker im Thurgau vom Bund, die Schnellstrasse von der Autobahn A7 bei Müllheim TG durch das Thurtal bis nach Arbon TG in den nächsten Ausbauschritt aufzunehmen. Unter dem ursprünglichen Namen Bodensee-Thurtal-Strasse (BLS) plante der Thurgau eine neue rund 33 Kilometer lange Strasse quer durch den Kanton. Die kantonalen Stimmberechtigten befürworteten das Projekt im Jahr 2012 an der Urne zu.

Projektverantwortung und Finanzierung

Verantwortlich für das Projekt ist der Bund. Dieser gab Ende 2024 bekannt, die 1,7 Milliarden Franken teure Strasse vorerst nicht zu realisieren. Später fasste er lediglich verschiedene Umfahrungsprojekte von Ortschaften auf der entsprechenden Route der N23 ins Auge.

Das aktuelle Nationalstrassenprojekt N25 ins Appenzellerland stuft die ETH-Studie deutlich dringlicher und realisierbarer ein. Sie empfiehlt eine «hohe Priorität» bei einem «Zeithorizont nach 2045».

Der Ausserrhoder Vorsteher des Bau- und Volkswirtschaftsdepartements, Dölf Biasotto (FDP), zeigte sich bezüglich dieser zeitlichen Empfehlung wenig beunruhigt. Es stünden noch viele Planungsarbeiten an. Mit einem Baubeginn sei in den nächsten zehn bis 15 Jahren nicht zu rechnen, erklärte er gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Zukunft des Projekts

In den Jahren 1998 bis 2008 erarbeiteten die Kantone St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden das Strassenprojekt «Zubringer Appenzellerland» und übergaben es schliesslich dem Bund. Dieser priorisiert später eine eigene Linienführung.

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