In Brienz ist das Frühwarnsystem wieder intakt
Thusis 21.06.2023 - 14:52
Das Frühwarnsystem in Brienz GR ist nach dem grossen Schuttstrom wieder repariert worden. Nun kann der Hang wieder lückenlos überwacht werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Schuttstrom in Brienz GR haben Experten das Messsystem wieder repariert.
- Damit konnte eine Lücke in der Überwachung des Hangs geschlossen werden.
- Wann die Bewohner in ihre Häuser zurückkehren dürfen, ist noch unbekannt.
In Brienz GR ist das durch den Schuttstrom teilweise zerstörte Messsystem wieder ergänzt worden. Nun werden die neuen Daten gesammelt und ausgewertet. Wann der Entscheid über eine mögliche Rückkehr der Bewohnerinnen und Bewohner fällt, bleibt vorläufig offen.
Nachdem ein Teil des abrutschenden Berghangs in der Nacht auf letzten Freitag kurz vor dem Dorf stoppte, stehen Abklärungen an. Sie sollen zeigen, wie gefährlich die Situation rund um Brienz noch ist.
Kein Termin für Rückkehr der Bewohner
Vorläufig gibt es deshalb auch keinen Termin, wann die Grundlagen für einen Entscheid über die Rückkehr der Bewohner vorliegen könnten. «Wir sind aber sehr interessiert daran, dass dies möglichst rasch geschieht», erklärte Gemeindesprecher Christian Gartmann auf Anfrage von Keystone-SDA
Vor dem Schuttstrom war der abrutschende Berghang durch verschiedene Systeme mit 90 Messpunkten fast millimetergenau überwacht worden. Eingesetzt wurden Kameras, Laser, GPS oder auch Radar. Unter anderem mass ein im Dorf stehendes Tachymeter die Bewegung von Reflexionspunkten, die am Hang angebracht waren.
Ein Teil der Reflektoren für das Tachymeter wurde aber vom Schuttstrom mitgerissen. Am Dienstagnachmittag begannen Spezialisten, mit Seilen an einem Helikopter hängend, Prisma-Reflektoren in der Rutschung und auf dem Schuttkegel zu montieren.
Lücke in Überwachung geschlossen
In der Überwachung habe es eine Lücke gegeben, sagte Gartmann. Sie konnte am Dienstag mit der Installation von 17 neuen Reflektoren wieder geschlossen werden. Dadurch sei nun wieder ein Gesamtbild über die Situation am Berg möglich.
Es gab bereits erste Normalisierungsschritte: Der Wanderweg südlich der Albula konnte am Dienstag wieder geöffnet werden. Auch das Halteverbot entlang der Landwasserstrasse von Tiefencastel nach Surava ist aufgehoben worden.