Trainerwechsel beim Männer-QHL-Team des HSC Kreuzlingen
Bodensee 03.10.2023 - 13:25
Wie der HSC Kreuzlingen mitteilt, übergibt der bisherige Cheftrainer Heiko Grimm sein Amt am 16. Oktober 2023 an den 43-jährigen Deutschen Ralf Bader.
«Dieser Schritt ist absolut richtig und wichtig, weil wir auch neben dem Spielfeld professionellere Strukturen schaffen müssen», betont Clubpräsident Patrick Müller.
Die Last und Verantwortung auf den Schultern weniger müsse besser verteilt und so die Qualität in den einzelnen Bereichen weiter gesteigert werden.
Heiko Grimm bleibt Sportchef der Leistungsmannschaften und sportlicher Gesamtleiter des Vereins.
Aus der Not geboren
Die Dreifachbelastung von Heiko Grimm sei in dieser Form ohnehin nicht gewollt gewesen, sondern eher aus der Not geboren.
Eigentlich war der deutsche Vizeweltmeister 2003 und Europameister 2004 bei seiner Verpflichtung im Sommer 2021 als neuer sportlicher Gesamtleiter zu den Thurgauern gestossen.
Mit der Gründung der HSC Kreuzlingen GmbH, welche für die beiden NLA-Teams verantwortlich zeichnet, übernahm Grimm dann auch noch die Funktion des Geschäftsführers und Finanzchefs.
Die Trainerrolle schien zum Zeitpunkt sinnvoll
Als nach dem erstmaligen Aufstieg der Männer in die höchste Spielklasse (Quickline Handball League) der damalige Trainer Werner Bösch kurzfristig um die Auflösung seines bereits verlängerten Vertrages bat, damit er ein Angebot des deutschen Frauen-Bundesliga-Spitzenclubs TuS Metzingen annehmen konnte, geriet die Kreuzlinger Clubführung gehörig unter Zugzwang.
Dass der ehemalige Bundesliga- und NLA-Übungsleiter Heiko Grimm gleich auch noch das Cheftraineramt beim HSCK übernahm, war eine Lösung, die zu diesem Zeitpunkt sinnvoll erschien.
Das Saisonbudget wurde verdoppelt
Mit dem erstmaligen Aufstieg in die höchste Spielklasse standen die Thurgauer insbesondere auch in finanzieller Hinsicht vor grossen Herausforderungen, musste das Saisonbudget doch innert kurzer Zeit mehr als verdoppelt werden, um in der QHL einigermassen konkurrenzfähig zu sein.
Grimm führte die Kreuzlinger schliesslich in der Playout-Serie gegen den höher eingestuften RTV 1879 Basel zum Klassenerhalt.
«Das war definitiv der grössere Erfolg als der erstmalige Aufstieg, denn der Sprung von der Nationalliga B in die Quickline Handball League ist in jeder Hinsicht, sportlich wie finanziell, ein gewaltiger Schritt», blickt Grimm zurück.
Neuer Trainer mit viel Erfahrung
Nach einem umfangreichen Auswahlverfahren konnte der HSC Kreuzlingen mit dem Deutschen Ralf Bader seinen neuen Wunschtrainer verpflichten.
Der ehemalige Bundesliga-Spieler, der seine Aktivkarriere im Sommer 2015 beendete, hat sich auch als Übungsleiter in der allgemein als beste Liga der Welt betitelten höchsten deutschen Spielklasse einen Namen gemacht.
Bis Anfang 2019 trainierte der 43-Jährige den Bundesligisten SG BBM Bietigheim, bevor er anschliessend den Traditionsclub TV Grosswallstadt übernahm und diesen auf Anhieb von der dritten zurück in die zweite Liga führte.
In seiner zweiten TVG-Saison etablierte Bader sein Team auf dem sechsten Schlussrang, was in dieser professionellen 18er-Liga für einen Aufsteiger aussergewöhnlich ist.
Verpflichtung eines Toptrainers
Weil Grosswallstadt in der zweiten Zweitligasaison aber unter den Erwartungen blieb, musste Bader seinen Trainerstuhl vorzeitig räumen.
Heiko Grimm ist überzeugt, dass der HSCK mit Ralf Bader einen Toptrainer verpflichten konnte.
«Bei meinen Erkundigungen habe ich nur positive Feedbacks zu Ralf erhalten», betont Grimm.
Ralf Bader bringt fachlich und menschlich alles mit
Auch in den persönlichen Gesprächen sei der Funken sofort übergesprungen. Bader sei ein akribischer Arbeiter, der viel Wert auf die Details legt.
Überdies ist der 43-jährige Deutsche diplomierter Sportwissenschaftler. «Ralf Bader bringt fachlich und menschlich alles mit, was es zu einem erfolgreichen Trainer braucht», ist der sportliche Gesamtleiter des HSC Kreuzlingen überzeugt, und fügt an, dass «ich überzeugt bin, dass er die Mannschaft in die richtige Richtung weiterentwickeln wird und wir unser Ziel ‹Ligaerhalt› erneut erreichen werden.»